„Post-Vac-Syndrom“: Mehr als die Hälfte der weltweiten Fälle in Deutschland registriert

Berlin – Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat seit dem Beginn der Schutzimpfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 Ende 2020 bislang 1.452 Meldungen über Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen erhalten, die als „Post-Vac-Syndrom“ eingestuft werden. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Bulletin des PEI zur Arzneimittelsicherheit hervor.
In der Statistik enthalten sind demnach alle Fälle bis zum 31. März 2023. Der zeitliche Abstand von den Impfungen sei dabei jeweils unterschiedlich. Weiter heißt es in dem Bulletin zu den möglichen „Post-Vac-Syndromen“, die Symptome ähnelten denen bei Long- oder Post-COVID-Patienten.
Genannt werden das Chronisches Fatigue-Syndrom/Myalgische Enzephalomyelitis (CFS/ME), das posturale Tachykardiesyndrom (POTS) einschließlich von Beschwerden, die als Post-exertional Malaise (PEM, Unwohlsein nach Belastung) bezeichnet werden.
Dem PEI-Bericht zufolge fällt auf, dass etwa die Hälfte aller weltweit registrierten 2.657 Verdachtsfälle auf ein „Post-Vac-Syndrom“ aus Deutschland berichtet wurden. Dabei seien hierzulande aber keineswegs die Hälfte aller Impfdosen weltweit verabreicht worden.
Insgesamt erfolgten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Dezember 2020 bis Anfang April 2023 in Deutschland mehr als 192 Millionen Coronaschutzimpfungen, vorwiegend in den Jahren 2021 und 2022. Mehr als 59 Millionen Menschen erhielten zumindest eine Grundimmunisierung.
Die Impfdaten werden vom RKI inzwischen nur noch in größeren Abständen und mit zeitlicher Verzögerung veröffentlicht. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt jährliche Auffrischungsimpfungen weiterhin für Risikogruppen, darunter alle Menschen ab 60 Jahren sowie für Bewohner von Pflegeeinrichtungen und für medizinisches und pflegerisches Personal.
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