Vermischtes

Mehr Anträge auf Leistungen wegen möglicher Impfschäden

  • Dienstag, 18. April 2023
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Michael Probst
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Berlin – Im Zuge der breiten Coronaimpfkampagne ist die Zahl der jährlichen Anträge auf Versorgungs­leistun­gen wegen eines möglichen Impfschadens in Berlin in die Höhe geschnellt.

Seit 2021 werde eine gesonderte Statistik für Anträge nach COVID-19-Impfungen geführt: Demnach seien da­mals 96 Anträge eingegangen, 425 im vergangenen Jahr und 88 im laufenden Jahr, geht aus einer gestern ver­öffentlichten Antwort des Berliner Senats auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Carsten Ubbelohde hervor.

„In den Jahren 2018 bis 2020 gab es insgesamt pro Jahr 3 bis 6 Anträge nach Impfungen.“ Dabei sei nicht nach der Art der Impfung differenziert worden.

Anerkannt wurden laut Senatsantwort bisher 13 der Anträge wegen Impfschäden nach Coronaimpfungen. Dabei gehe es um unterschiedliche Schweregrade, von denen etwa die Höhe einer monatlichen Grundrente abhängt. Diagnosen und Altersgruppen würden nicht erfasst, hieß es.

Anerkannt seien bei Coronaimpfungen etwa Folgen wie Herzmuskelentzündungen, Sinusvenenthrombosen und die neurologische Erkrankung Guillain-Barré-Syndrom.

In Berlin sind im Rahmen der Coronaimpfkampagne laut Lagebericht des Senats bisher mehr als 8,6 Millionen Impfstoffdosen eingesetzt worden. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) betont, dass unerwünschte Reaktionen oft­mals im zeitlichen, nicht aber unbedingt im ursächlichen Zusammenhang mit einer Impfung stünden.

271 Anträge sind der Senatsantwort zufolge noch in Bearbeitung. Verzeichnet sind zudem 51 Ablehnungen, neun zurückgenommene Anträge sowie 265 Abgaben an andere zuständige Länder, wenn Impfungen nicht in Berlin vorgenommen wurden.

Ein Impfschaden ist gemäß Infektionsschutzgesetz definiert als „die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung“.

Impfreaktionen hingegen sind typische Beschwerden wie Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen an der Einstichstelle. Auch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen gelten als normal, sie sind Ausdruck der erwünschten Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff.

dpa

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