Präzise Personalvorgaben für Kliniken könnten Ärztemangel quantifizieren

Köln – Den vom Marburger Bund (MB) Bundesverband und dem Hartmannbund erhobenen Forderungen nach einer gesetzlichen Personalquote für den ärztlichen Dienst hat sich der Landesverband Nordrhein-Westfalen (NRW)/Rheinland-Pfalz (RLP) des MB angeschlossen. Gleichzeitig brachte der Landesverband einen weiteren Aspekt in die Diskussion ein: „Seit Jahren sind in NRW und RLP über 2.000 Arztstellen in den gut 450 Kliniken nicht besetzt. Ärztlicher Nachwuchs fehlt allerorts, nicht nur in Kliniken“, so die beiden Vorsitzenden des Landesverbandes, Johannes Albert Gehle und Michael Krakau. Die Düsseldorfer Landesregierung bestreite aber, dass es überhaupt einen Ärztemangel in NRW gebe. „Mit präzisen Personalvorgaben auch für Ärzte ließe sich endlich sehr genau feststellen, wie hoch der Ärztemangel in NRW und RLP tatsächlich ist“, so ihr Argument.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte gestern zusammen mit Gesundheitsexperten der großen Koalition und der Länder Pflegepersonal-Untergrenzen für Krankenhausbereiche angekündigt, in denen dies aus Gründen der Patientensicherheit besonders notwendig sei. Der Marburger Bund (MB) und der Hartmannbund begrüßten die Personalvorgaben für die Pflege und forderten dies auch für den ärztlichen Dienst.
„Egal welche Partei in NRW die neue Landesregierung nach der Wahl im Mai stellen wird, eine neue Landesregierung muss die medizinische Versorgung der Zukunft ernster als die bisherige Regierung nehmen“, fordern die beiden MB-Landesverbands-Vorsitzenden mit Hinblick auf NRW. Außerdem müsse die neue Landesregierung „die Ära der chronischen Unterfinanzierung der Investitionen in unseren Krankenhäusern“ beenden. „Da die Ländermittel fehlen, sind die Kliniken gezwungen, Personalkosten zu sparen“, kritisieren Gehle und Krakau.
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