Psoriasispatienten leiden unter Stigmatisierung

Hamburg – Patienten mit einer Psoriasis leiden nicht nur unter den Hautsymptomen, sondern auch unter Vorurteilen, Ängsten und Ablehnung aus ihrem Umfeld. Darauf haben der Berufsverband der Deutschen Dermatologen und der Deutsche Psoriasis Bund anlässlich des Welt-Psoriasistages 2017 hingewiesen. „Unter dem Motto ‚Haut bekennen‘ treten wir gemeinsam der Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit Schuppenflechte entgegen und setzen uns für eine bessere medizinische Versorgung der Erkrankten ein“, informiert der DPB über den Aktionstag.
„Psoriasis gehört weltweit mit 125 Millionen und in Deutschland über zwei Millionen Betroffenen zu den häufigsten und vielfach belastenden Hauterkrankungen,“ erläuterte Matthias Augustin vom Competenzzentrum für Versorgungsforschung in der Dermatologie und Venerologie (CVderm). Aufgrund ihres chronischen Verlaufes, der hohen Krankheitslast und eines noch immer erschwerten Zugangs zu modernen Therapien stünden die Betroffenen häufig unter hohem Leidensdruck. „Zahlreiche aktuelle Beispiele zeigen, dass Menschen mit äußerlich sichtbaren Hauterkrankungen häufig Benachteiligungen erleben“, betonte der Hamburger Versorgungsforscher.
Laut DPB glauben viele Menschen auch in Deutschland nach wie vor, dass Schuppenflechte ansteckend sei. Fast alle Erkrankten hätten bereits Diskriminierung und Erniedrigungen im Alltag erlebt. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrungen litten viele Menschen mit Schuppenflechte an depressiven Störungen oder anderen psychischen Erkrankungen.
Der Verband kritisiert außerdem, dass Menschen mit Schuppenflechte finanziell oft stark belastet seien. Cremes, Salben und Shampoos zur Basispflege der Haut führten zu hohen monatlichen Fixkosten, die von den Erkrankten selbst zu tragen seien. „Auf- oder Zuzahlungen in der Apotheke für die verschriebenen Therapien belasten die Patienten zusätzlich. Sie höhlen den Solidaritätscharakter der gesetzlichen Krankenversicherung aus und sind nicht hinnehmbar“, erklärt der DPB.
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