Ärzteschaft

Soziale Netzwerke löschen Bilder von Psoriasis-Anti­stigmakampagne

  • Mittwoch, 28. Februar 2018
/Olga Ternavskaya, stock.adobe.com
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Berlin – Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) kritisiert, dass die sozialen Netzwerke Instagram und Facebook offenbar Bilder von Psoriasis-Hautpartien löschen, die im Rahmen einer Kampagne gegen Stigmatisierung der Erkrankten dort hochgeladen waren.

„Die in den letzten Tagen häufig aufgetretene Zensur von Bildmaterial der Erkrankung stellt einen Rückschritt in der Entstigmati­sierung von Betroffenen dar und spiegelt die traurige Realität der Betroffenen wieder“, sagte Ralph von Kiedrowski, Vorstand des Berufsverbandes.

Die Bilder entsprächen den Plattformen zufolge nicht dem „Gemeinschafts­standard“ und wurden von Mitgliedern der Community gemeldet. Laut BVDD ist diese Zensur ein Spiegelbild jener Diskriminierung, der viele Betroffenen der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung immer wieder in verschiedenen Lebens­situationen ausgesetzt seien.

Das Kernziel der „Bitte berühren“-Kampagne sei, gerade durch ästhetisch anmutende Bilder der Schuppenflechte auf die soziale Stigmatisie­rung der Betroffenen aufmerksam zu machen.

Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an der chronisch-entzündlichen, nicht ansteckenden Hauterkrankung. Die Mehrheit der Betroffenen erkrankt jung – bei drei von vier Betroffenen tauchen die ersten Symptome vor dem 40. Lebensjahr auf. Besonders viele Menschen erkranken schon als Jugendliche oder junge Erwachsene zwischen dem 15. und dem 25. Lebensjahr.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte 2014 alle Staaten der Erde aufgefordert, mehr für eine angemessene Therapie dieser Volkskrankheit zu tun. Diesen Beschluss hat der BVDD zum Anlass genommen und gemeinsam mit Partnern aus Selbsthilfe­organisationen und Industrie die „Bitte berühren“-Kampagne ins Leben gerufen.

Die Kampagnenwebseite unterstützt Betroffene mit einem Informationsangebot. Unter der Rubrik „Im Dialog“ beantworten Hautärzte die anonymisierten Fragen von Betroffenen und deren Angehörigen. Auf der Webseite können sie auch über eine Hautarztsuche einen geeigneten Dermatologen in ihrer Nähe finden.

hil

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