G-BA: Datengestützte Qualitätssicherung soll vereinfacht werden

Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) will die Qualitätssicherung bei der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten insgesamt einfacher und praxisnaher aufstellen. Ein entsprechendes Eckpunktepapier mit konkreten Vorschlägen für die datengestützte Qualitätssicherung wurde heute beschlossen.
Zu Beginn sollen einzelne Verfahren der datengestützten Qualitätssicherung prototypisch untersucht und verbessert werden. Ziel sei es, den Aufwand bei der Datenerfassung für die Mitarbeiter in Krankenhäusern und Arztpraxen zu reduzieren, ohne das ein Qualitätsverlust entsteht, so der G-BA.
Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) erhält den Auftrag, solche Empfehlungen aufzuzeigen. Untersucht werden soll beispielsweise, ob die eingesetzten Instrumente und Maßnahmen tatsächlich auf bestehende Qualitätsdefizite ausgerichtet sind.
Der G-BA will seine Maßnahmen und Verfahren vor allem auf Bereiche fokussieren, die besonders anfällig für Behandlungsfehler sind oder bei denen ein großer Effekt für die Patientenversorgung zu erwarten sei. Der G-BA bereitet einen entsprechenden Auftrag für eine wissenschaftliche Konzeptentwicklung vor, der spätestens 2023 ans IQTIG gehen soll.
Bei der Entwicklung von neuen Verfahren soll das IQTIG die Erkenntnisse aus den im ersten Schritt entwickelten optimierten Qualitätssicherungsverfahren, sowie Erkenntnisse aus der Konzeptentwicklung zur Ausrichtung auf versorgungsrelevante Qualitätspotenziale miteinbeziehen. Auch bestehende Datenquellen beziehungsweise Routinedaten sind für diesen methodischen Ansatz stärker zu nutzen, heißt es im Eckpunktepapier.
Mit dieser neu entwickelten Methodik soll leichter zwischen rechnerischen Auffälligkeiten und tatsächlichen Defiziten unterschieden werden können. Dadurch soll eine vertiefte Ursachenanalyse ermöglicht und auf dieser Basis Maßnahmen ergriffen werden, um Qualitätsanforderungen durchzusetzen.
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