Vermischtes

Raffelhüschen befürchtet starken Anstieg der Kassenbeiträge

  • Dienstag, 18. Juli 2023
/picture alliance, Patrick Pleul
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Berlin – Aufgrund weiter steigender Belastungen im Gesundheitssystem und des demografischen Wandels warnt der Freiburger Sozialexperte Bernd Raffelhüschen vor einem drastischen Anstieg der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung.

Der Bild sagte Raffelhüschen, ohne entsprechende Eingriffe werde der durchschnittliche Beitragssatz bis 2040 auf 22 Prozent steigen. Das sei knapp ein Drittel mehr als heute. Bis zum Jahr 2060 drohe dann ein Anstieg bis auf 28 Prozent.

Um das zu verhindern, müssten sich Patienten stärker selbst an den Gesundheitskosten beteiligen, sagte der Wissenschaftler. Er schlug unter anderem eine Extraversicherung für Risikosportler vor.

„Wer Motorrad oder Ski fährt, sollte eine Versicherung dafür abschließen oder eine höhere Eigenbeteiligung zahlen. Auf Dauer sollte ihre persönliche Risikobereitschaft nicht von der Allgemeinheit bezahlt werden“, sagte der Ökonom. Das Gesundheitssystem könne sich die „Gratismentalität“ nicht mehr leisten.

Der Krankenkassenbeitrag liegt derzeit generell bei 14,6 Prozent des Einkommens. Ergänzend zu diesem allgemeinen Beitragssatz legen die Krankenkassen einen individuellen Zusatzbeitrag fest. Diesen geben sie jedes Jahr bekannt. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wurde 2023 auf 1,6 Prozent angehoben.

Damit ist er um 0,3 Prozentpunkte höher als 2022. Für das Jahr 2023 geht der GKV-Spitzenverband von einer Finanzierungslücke in Höhe von 17 Milliarden Euro aus, die auf die gesetzlichen Krankenversicherungen zukommt.

kna

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