Recherche von Studiendaten: IQWiG plädiert für zentrales Register

Köln – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) setzt sich für ein zentrales, öffentliches und weltweites Portal für klinische Studien ein. Im Augenblick seien Daten aus einer klinischen Studie häufig über verschiedene Dokumente verteilt, die in verschiedenen Quellen verfügbar seien – „teilweise mit überlappenden, aber dennoch häufig unvollständigen Informationen“, hieß es aus dem Institut.
In einem Beitrag in der Fachzeitschrift BMJ Evidence-Based Medicine zeigen Beate Wieseler aus dem Ressort Arzneimittel des IQWiG und Natalie McGauran aus dem Stabsbereich Kommunikation dies anhand eines Beispiels (DOI: 10.1136/bmjebm-2020-111566).
In der Publikation schlagen die Autoren vor, in einer solchen Datenbank sollten alle klinischen Studien (einschließlich abgebrochener) aller neu zugelassenen Medikamente verfügbar sein. Erweitert werden könne das Portal um ältere Studien zu etablierten Medikamenten und Studien zu Medikamenten, die nie zugelassen wurden. Perspektivisch sollte es außerdem auf Studien zu nicht-medikamentösen Interventionen ausgeweitet werden.
Ein zentrales öffentliches Informationsportal für Studiendokumente ist laut den Autoren nötig, um „die extrem aufwändige Suche für ebendiese Dokumente zu vereinfachen“. Dabei geht es um die „clinical study reports“, also der Dokumente, die eine klinische Studie und ihre Ergebnisse umfassend beschreiben.
Ein solches Portal würde laut den Autoren Forscher und Ärzte unterstützen, zum Beispiel bei der Erstellung von Leitlinien. „Nach den bisherigen unbefriedigenden Erfahrungen mit der freiwilligen Registrierung und Berichterstattung von klinischen Studien ist ein verbindlicher rechtlicher Rahmen unabdingbar“, schreiben die IQWiG-Wissenschaftler.
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