Resistente Keime: BMG fördert sieben Projekte
Berlin – Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) stellt weitere vier Millionen Euro für den Kampf gegen resistente Keime bereit. Mit dem Geld fördert das BMG in den kommenden drei Jahren sieben Projekte. „Es kann niemanden kalt lassen, dass immer mehr Menschen weltweit an Keimen sterben, die gegen Antibiotika resistent sind“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).
Die Forschungsprojekte leisteten einen wichtigen Beitrag dazu, das Wissen um den richtigen Umgang mit Antibiotika zu verbreitern und neue Maßnahmen zur Vermeidung von Resistenzbildungen zu erforschen. So untersucht ein Forschungsprojekt mit einem Fördervolumen von etwa einer Million Euro, wie die Bevölkerung besser über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen informiert werden kann. Dabei stehen unterschiedliche Medien als mögliche Informationsträger im Fokus.
Weitere Forschungsprojekte sollen sich der Frage widmen, welche Maßnahmen zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen am sinnvollsten sind. Dabei sollen die Wissenschaftler bestehende Maßnahmen wie Fortbildungen, Hygienevorschriften oder die Bildung von regionalen Netzwerken überprüfen und neue Maßnahmen untersuchen, bevor diese breiter eingesetzt werden.
Die Projekte gehören zum Förderschwerpunkt „Antibiotikaresistenzen und nosokomiale Infektionen“, der der Umsetzung der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie „DART 2020“ dient. Die Strategie hat das BMG gemeinsam mit den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie Bildung und Forschung entwickelt.
DART 2020 sieht Maßnahmen vor, um Resistenzen frühzeitig zu erkennen, Therapieoptionen zu erhalten und zu verbessern, Infektionen zu vermeiden und Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen. Zudem soll das Bewusstsein der Bevölkerung für das Thema verbessert, die Kompetenzen des medizinischen Personals gestärkt und Forschung und Entwicklung unterstützt werden.
Da ein wechselseitiger Einfluss durch den Einsatz gleicher Antibiotika bei Menschen und Tieren auf die Resistenzentwicklung besteht, verfolgen alle Ziele der DART 2020 den sogenannten „One Health Ansatz“. Das bedeutet, sowohl die Humanmedizin als auch die Landwirtschaft und die Forschung werden in den Blick genommen.
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