Robert-Koch-Institut freut sich über Einsendung von Hyalomma-Zecken

Berlin – Die Hyalomma-Zecke hat wahrscheinlich erstmals in Deutschland überwintert. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin freut sich über zahlreiche Zecken-Einsendungen, um die Tiere auf Krankheitserreger zu untersuchen. Die Zecken könnten mit Klebestreifen auf Papier fixiert und eingeschickt werden: „tot oder lebendig“, aber nicht zerquetscht, twitterte das Institut.
Hylomma-Zecken sind deutlich größer als zum Beispiel der in Deutschland bekannte gemeine Holzbock. Sie können aktiv auf Menschen zukrabbeln und haben auffällige, gestreifte Beine. „2019 wurden auch in Berlin schon früh im Jahr Hyalomma-Zecken gefunden, so dass wir annehmen, dass sie in Deutschland überwintert haben“, erläuerte RKI-Wissenschaftler Peter Hagedorn.
2018 waren dem RKI 19 Hyalomma-Zecken aus acht Bundesländern übermittelt worden, darunter Berlin und Brandenburg. Bei ihnen fanden sich keine Infektionserreger. Die Funde seien „vor allem im Hinblick auf den extrem heißen und trockenen Sommer und vor dem Hintergrund des Klimawandels interessant“, so Hagedorn.
Hyalomma-Zecken sind nach RKI-Angaben seit 2007 in einigen Jahren und einigen Regionen in Deutschland zu finden. Verbreitet sind sie üblicherweise in Teilen Asiens und Afrikas sowie in einigen Regionen Südosteuropas. Sie können gefährliche Erreger übertragen, darunter das Virus, das das Krim-Kongo-Fieber verursacht. Es kann mit schweren Blutungen einhergehen. Experten nehmen an, dass Larven oder -Nymphen der Zecken mit Zugvögeln nach Deutschland gelangen.
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