Rotes Kreuz: Zehntausende Cholerafälle im Kongo
Genf – Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften warnt vor einer rasanten Ausbreitung der Cholera in der Demokratischen Republik Kongo. Seit einem erstmaligen Ausbruch im Januar 2017 seien mehr als 1.000 Menschen gestorben, mehr als 53.000 Fälle seien gemeldet worden, teilte die Föderation heute mit. Die ohnehin schwierige humanitäre Lage im Land drohe, sich „dramatisch zu verschlechtern“.
„Das Ausmaß menschlichen Leids wird täglich größer“, sagte Fatoumata Nafo-Traore, für Afrika zuständige Regionaldirektorin der Hilfsorganisation. Gravierend sind die Folgen der Seuche den Angaben zufolge vor allem im Konfliktgebiet Kasai. Dort sei die Gesundheitsversorgung wegen der anhaltenden Unruhen beinahe vollständig zusammengebrochen.
Die Thomson-Reuters-Foundation hatte die Region – basierend auf einer Umfrage unter Hilfsorganisation – kürzlich zur am meisten vernachlässigten Krisenregion der Welt erklärt. Der bewaffnete Konflikt zwischen Rebellen und Militär forderte seit August 2016 mehrere Tausend Tote. Mindestens 1,4 Millionen Menschen flohen vor den Kämpfen.
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