Übergangslösung bei HBA-Tausch bis Mitte 2026 erzielt

Berlin – Eine Übergangslösung im Zusammenhang mit Problemen bei der Umstellung der Verschlüsselungsalgorithmen für die Telematikinfrastruktur (TI) soll dafür sorgen, dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland nach dem Jahreswechsel ohne Beeinträchtigungen weiterlaufen kann.
Die für das Jahresende geplante Umstellung der Verschlüsselungsalgorithmen RSA 2048 auf ECC 256 für die Telematikinfrastruktur macht unter anderem den Austausch zahlreicher Heilberufsausweise (HBA) erforderlich. Dieser Prozess verläuft bislang allerdings teilweise schleppend – das Deutsche Ärzteblatt berichtete.
Wie die Gematik nun mitteilte, wurde „im intensiven Austausch“ mit der für den Bereich der Qualifizierten Elektronischen Signatur (QES) zuständigen Bundesnetzagentur und der eIDAS-Zertifizierungsstelle SRC eine Einigung für eine Übergangslösung HBA erzielt. Demnach können HBA, die Zertifikate mit RSA-Verschlüsselung enthalten, noch bis zum 30. Juni 2026 von betroffenen Leistungserbringenden genutzt werden.
Danach können nur noch HBA mit ECC-basierten Zertifikaten eingesetzt werden, um beispielsweise elektronische Rezepte (E-Rezepte) zu signieren. Zudem dürfen die Kartenanbieter ab dem 1. Januar 2026 ausschließlich ECC-fähige Karten produzieren und ausgeben, die keine RSA-Zertifikate mehr enthalten.
Die Gematik werde den zuständigen Produktherstellern und Anbietern zeitnah signalisieren, dass die weitere Nutzung von RSA bis zum 30. Juni 2026 zulässig ist und die Ausweise nicht gesperrt werden dürfen, so heißt es in der Mitteilung weiter. Dies gelte auch für Institutionskarten (SMC-B-Karte).
Aus Sicht der Gematik sollte der Tausch des HBA „weiterhin so schnell wie möglich vollzogen werden“. Die jetzt erarbeitete Regelung sei ausschließlich als Übergangszeitraum vorgesehen und solle dafür genutzt werden, dass der Wechsel auf die sichere Verschlüsselungstechnologie reibungslos erfolgt.
Betont wird außerdem, dass die Umstellung von aktuell noch knapp 10.000 Konnektoren mit RSA-Verschlüsselung – die sogenannten „RSA-only“-Konnektoren – zwingend zum Jahresende notwendig sei, da eine Verlängerung dieser Zertifikate technisch ausgeschlossen ist. Die Gematik weist ausdrücklich darauf hin, dass die verbleibende Zeit bis zum Jahresende genutzt werden muss, um die Umstellung der Konnektoren anzustoßen. Als Alternative zum Hardware-Konnektor stehe das TI-Gateway zur Verfügung.
Aktuell geht die Gematik laut der Mitteilung von mehr als 30.000 HBA aus, die derzeit noch getauscht werden müssen. Zahlreiche Leistungserbringende hätten bereits verantwortungsvoll gehandelt und einen Tausch betroffener Komponenten beauftragt beziehungsweise durchgeführt. Dennoch seien insbesondere die Tauschprozesse bei den HBA, „zu einem bedeutenden Anteil unabhängig vom Engagement der Leistungserbringenden“, noch nicht auf dem Stand, den es für einen reibungslosen Wechsel zum Jahresende 2025 brauche.
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