Ausland

Ärzte ohne Grenzen besorgt um Flüchtlinge in Griechenland

  • Dienstag, 10. Januar 2017

Berlin – Durch den Wintereinbruch ist die Lage von Flüchtlingen in Griechenland und auf dem Balkan nach Einschätzung von Ärzte ohne Grenzen „besorgniserregend“. Dies gelte besonders für Menschen, die in Zelten oder verlassenen Gebäuden lebten, so die Hilfs­or­ganisation heute in Berlin. Die betroffenen Länder sowie die Europäische Union müss­ten die Lage dringend verbessern.

Mehr als 7.500 Menschen sind demnach in Serbien gestrandet, Tausende sitzen auf den grie­chischen Inseln fest. „Monatelang wurde humanitäre Hilfe blockiert, um die Menschen in offizielle Lager zu zwingen“, kritisierte der Landeskoordinator für Serbien, Stephane Moi­ssaing. Diese Lager seien voll. Ähnlich ist die Lage in Griechenland, so der zuständi­ge Landeskoordinator Clement Perrin: Familien, die „bei Schnee und Eisregen zurückge­lassen wurden, zahlen den Preis für den europäischen Zynismus“.

Überfüllung und eine fehlende Vorbereitung auf den Winter führten nun zu Gesundheits­prob­lemen und Sicherheitsrisiken, erklärte Ärzte ohne Grenzen weiter. „Kein Mensch, der Schutz sucht, weil er vor Krieg, Folter oder extremer Gewalt geflohen ist, sollte in der Käl­te stehen gelassen werden“, so Perrin. Bereits am Wochenende hatten Helfer die an­ge­sichts der Kältewelle prekäre Lage von Flüchtlingen in Südosteuropa angeprangert.

kna

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