Ärzte ohne Grenzen besorgt um Flüchtlinge in Griechenland
Berlin – Durch den Wintereinbruch ist die Lage von Flüchtlingen in Griechenland und auf dem Balkan nach Einschätzung von Ärzte ohne Grenzen „besorgniserregend“. Dies gelte besonders für Menschen, die in Zelten oder verlassenen Gebäuden lebten, so die Hilfsorganisation heute in Berlin. Die betroffenen Länder sowie die Europäische Union müssten die Lage dringend verbessern.
Mehr als 7.500 Menschen sind demnach in Serbien gestrandet, Tausende sitzen auf den griechischen Inseln fest. „Monatelang wurde humanitäre Hilfe blockiert, um die Menschen in offizielle Lager zu zwingen“, kritisierte der Landeskoordinator für Serbien, Stephane Moissaing. Diese Lager seien voll. Ähnlich ist die Lage in Griechenland, so der zuständige Landeskoordinator Clement Perrin: Familien, die „bei Schnee und Eisregen zurückgelassen wurden, zahlen den Preis für den europäischen Zynismus“.
Überfüllung und eine fehlende Vorbereitung auf den Winter führten nun zu Gesundheitsproblemen und Sicherheitsrisiken, erklärte Ärzte ohne Grenzen weiter. „Kein Mensch, der Schutz sucht, weil er vor Krieg, Folter oder extremer Gewalt geflohen ist, sollte in der Kälte stehen gelassen werden“, so Perrin. Bereits am Wochenende hatten Helfer die angesichts der Kältewelle prekäre Lage von Flüchtlingen in Südosteuropa angeprangert.
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