Ärzte ohne Grenzen zieht nach Angriff Personal aus Bangassou ab
Berlin – Nach einem bewaffneten Überfall in Bangassou im Südosten der Zentralafrikanischen Republik haben alle Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen die Stadt verlassen. Der lebensbedrohliche Überfall ereignete sich in der Nacht zum Dienstag. „Wir hatten den festen Willen und die Ressourcen, um in dieser unruhigen Region medizinische Hilfe zu leisten. Aber wir können nicht das Leben unserer Mitarbeiter aufs Spiel setzen, wenn sie und die medizinischen Einrichtungen bedroht werden“, sagte der Landeskoordinator in der Zentralafrikanischen Republik, Frédéric Lai Manantsoa.
Man habe die Patienten zurücklassen müssen und mutmaßlich würden auch die letzten verbliebenen Krankenhäuser in Bangassou bald ihre Türen schließen. „Die einzigen externen Beobachter, die noch vor Ort sind, sind die UN-Truppen und einige Missionare. Die Menschen verlassen bereits die Stadt, auch Patienten, die sich in kritischem Zustand befinden“, beschreibt Lai Manantsoa.
Die Zentralafrikanische Republik liegt im Herzen Afrikas. Nachbarstaaten sind Tschad, Sudan, Südsudan, Kongo, Kongo-Brazzaville und Kamerun. Die einstige französische Kolonie gehört heute zu den ärmsten Ländern der Welt. Seit dem Sturz von Präsident Francois Bozize 2013 kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen muslimischen und christlichen Rebellen.
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