Ärzteorganisation: Ausnahmslos alle Kliniken in Syrien bombardiert
Berlin – Ausnahmslos alle 107 Krankenhäuser in Syrien sind im vergangenen Jahr bombardiert worden. Einige von ihnen bis zu 25 Mal. Das geht aus einem Bericht der Vereinigung von Hilfsorganisationen Union of Medical Care and Relief Organizations (UOSSM) hervor, aus dem die Bild heute zitiert.
Demnach gab es zwischen Januar und Dezember 289 Luftangriffe mit direkten Treffern auf die untersuchten Krankenhäuser. 715 Angriffe hätten zudem das direkte Umfeld von Krankenhäusern getroffen und Schaden an oder in den Gebäuden angerichtet, hieß es.
Aus dem Report, den laut Bild sieben Ärzte gemeinsam mit Datenspezialisten erstellt haben, gehe darüber hinaus hervor, dass aus Angst vor Angriffen nur noch ein geringer Teil der medizinischen Einrichtungen in „echten“ Krankenhäusern liege, wie die Zeitung schreibt. Nur noch 26 untersuchte Einrichtungen befanden sich 2016 demnach in klassischen Krankenhausgebäuden. Zehn in Schulen, 34 in ehemaligen Wohnhäusern, 33 in öffentlichen Einrichtungen und vier in Höhlen.
Der Bericht der Hilfsorganisationen macht keine Angaben dazu, wer für die mehr als 1.000 festgestellten Luftangriffe auf Krankenhäuser in Syrien im Jahr 2016 verantwortlich ist.
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