Britische Gesundheitsministerin: „Bin kein Vorbild“

London – Die neue britische Gesundheitsministerin Therese Coffey hat eingeräumt, dass sie kein Musterbeispiel für ihren Job ist. „Ich bin vielleicht kein Vorbild“, sagte die 50-Jährige dem Sender LBC. „Ich werde vermutlich alle möglichen Kommentare zu hören bekommen.“
Allerdings sei sie sicher, dass die obersten Ärzte des Landes und andere weiterhin Vorbilder blieben. Ihr Fokus liege darauf, die Lage für die Millionen Patienten, die auf eine Behandlung warten, zu verbessern.
Als Reaktion auf die Berufung ins Gesundheitsressort hatten Internetnutzer über Coffey gelästert und alte Fotos der Ministerin getwittert, die sie Zigarre paffend und offensichtlich angetrunken zeigen. Auch Oppositionspolitiker nahmen die bisherige Arbeitsministerin daraufhin in Schutz und verurteilten die Vorwürfe scharf.
Allerdings gab es auch inhaltliche Kritik an Coffeys Ernennung. So hatte die Gegnerin von Schwangerschaftsabbrüchen kürzlich im Parlament dagegen gestimmt, sogenannte „Abtreibungspillen“ für den Gebrauch im eigenen Zuhause zuzulassen.
Dem Sender Sky News sagte die gläubige Katholikin nun: „Ich bin eine absolute Demokratin und diese Frage ist erledigt, deshalb werde ich nicht versuchen, irgendwelche Aspekte der Abtreibungsgesetze rückgängig zu machen.“
Coffey gilt als engste Vertraute der neuen Premierministerin Liz Truss, die sie gestern Abend zusätzlich zur Vizeregierungschefin ernannt hatte.
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