Britischem Gesundheitsdienst droht größter Streiktag seiner Geschichte

London – Der angeschlagene britische Gesundheitsdienst (NHS) steht kurz vor dem größten Streik seiner Geschichte. Die drei Gewerkschaften Unite, GMB und RCN kündigten heute an, tausende Krankenpflegekräfte und Rettungssanitäter würden am 6. Februar die Arbeit niederlegen, um ihren Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. Neben dem gemeinsamen Streiktag sind noch weitere Protesttage vorgesehen.
Bei Unite sind rund 3.000 Rettungssanitäter organisiert, bei GMB mehr als 10.000. Tausende Krankenpflegekräfte der größten Gewerkschaft Royal College of Nursing (RCN) hatten im Dezember zum ersten Mal in der Geschichte gestreikt und diese Woche erneut an zwei Tagen die Arbeit in England niedergelegt.
Die Verhandlungen zwischen der konservativen Regierung von Premier Rishi Sunak und der RCN sind festgefahren. Der staatliche, kostenlose NHS leidet seit mehr als zehn Jahren unter harten Sparmaßnahmen. Zudem geriet die Notfallversorgung zuletzt immer stärker unter Druck, unter anderem aufgrund der erhöhten Nachfrage wegen steigender Coronainfektionen und Grippeerkrankungen.
Seit Monaten erlebt Großbritannien eine beispiellose Streikwelle. Beschäftigte in zahlreichen Branchen legten wiederholt ihre Arbeit nieder, darunter in Krankenhäusern, bei der Bahn, der Post, in Schulen und beim Grenzschutz. Angesichts der massiven Kaufkraftverluste streikten in den vergangenen Monaten zudem bereits Hafenarbeiter, Flughafenangestellte und Müllleute.
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