Brüssel setzt Alarmstufe für COVID-19 herauf

Brüssel – Die EU-Kommission hat in Absprache mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die COVID-19-Alarmstufe für Europa auf „moderat bis hoch“ gesetzt. Das verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heute im Emergency Response Coordination Centre in Brüssel.
Aus diesem Anlass hat die Brüsseler Behörde heute ein aus fünf EU-Kommissaren bestehendes „Corona Response Team“ eingerichtet. „Die Epidemie ist eine globale Herausforderung und die Situation in der EU droht weiter sich zu verschlechtern, aber es gibt keinen Grund zur Panik“, sagte der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarcic.
Nach Angaben von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides ist die Zahl von SARS-CoV-2-Infektionen in der EU auf 2.100 bestätigte Fälle angestiegen. Betroffen davon seien 18 EU-Mitgliedstaaten.
„Bei 28 EU-Bürgern verlief die Infektion bisher tödlich, was zu Besorgnis Anlass gibt, aber keinen Grund für Panik darstellt“, betonte Kyriakides. In einem am vergangenen Freitag versandten Brief hat die EU-Gesundheitskommissarin alle EU-Gesundheitsminister aufgefordert, mit nationalen Vorsorge- und Notfallplänen die nationalen Gesundheitssysteme für eine weitere Ausbreitung zu wappnen.
Die angelaufenen europäischen Vorsorge- und Koordinierungsaufgaben konzentrieren sich nach Worten von Kommissionschefin von der Leyen auf drei Bereiche. „Der erste Pfeiler stellt der medizinische Bereich dar mit Vorsorgemaßnahmen und Beschaffungen von Ausstattungsgegenständen sowie Informationen und Vorausschau für alle EU-Bürger und das medizinische Personal dar“, sagte von der Leyen.
Dies geschehe auf europäischer Ebene in enger Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Gesundheitsvorsorge und -überwachung (ECDC) sowie der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Des Weiteren werde die Kommission die Auswirkungen der Epidemie auf den Transportsektor und die gesamte EU-Wirtschaftsentwicklung im Auge behalten.
Als Soforthilfen für betroffene Mitgliedstaaten seien im laufenden EU-Haushalt insgesamt 230 Millionen Euro für Forschungsanstrengungen der pharmazeutischen Industrie zur Entwicklung eines Impfstoffes sowie zur Unterstützung von besonders betroffen Regionen in der EU bereitgestellt.
Die EU-Finanzminister wollen bei ihrem nächsten Treffen am 16. März über steuerliche Erleichterungen für den Gesundheitssektor in der EU angesichts der Krise beraten.
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