Caritas: Staatengemeinschaft vernachlässigt Entwicklungshilfe

Freiburg – Die Hilfsorganisation Caritas beklagt eine spürbar abnehmende Bereitschaft der internationalen Staatengemeinschaft zu Flüchtlings- und Entwicklungshilfe. Staatliche Hilfszusagen würden immer häufiger nicht eingehalten, sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, heute in Freiburg. Zudem drohe, wie etwa in Deutschland, eine Kürzung der entsprechenden Mittel.
Nationale Interessen oder die Erhöhung der Militärausgaben rückten politisch zunehmend in den Vordergrund – darunter leide die weltweite Hilfe für Arme und Bedürftige. Nur die Hälfte des humanitären Hilfebedarfs sei derzeit gedeckt. Es könne so weltweit zu neuen Konflikten sowie mehr Armut und Flucht kommen.
„Immer mehr Menschen wird geholfen, aber immer mehr Menschen in Not bleiben aufgrund der schwieriger werdenden Rahmenbedingungen trotzdem ohne Hilfe“, erklärte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Der Hilfebedarf etwa in Syrien sei so groß, dass längst nicht mehr alle der geschätzt 13,5 Millionen Hilfsbedürftigen im Land von Hilfsorganisationen versorgt werden könnten. Die humanitäre Hilfe für syrische Flüchtlinge ist laut Caritas nur zu 20 Prozent gedeckt.
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