Ausland

China hält an Null-COVID-Strategie fest

  • Dienstag, 11. Oktober 2022
/picture alliance, EPA, Alex Plavevski
/picture alliance, EPA, Alex Plavevski

Peking – Angesichts neuer Coronaausbrüche hat Chinas Führung vor dem Kongress der Kommunistischen Partei bekräftigt, dass sie an der strikten Null-COVID-Strategie des Landes nicht rüttelt. Das Parteiorgan Volks­zeitung und die Staatsagentur Xinhua verbreiteten heute amtlich abgesegnete Kommentare, die vor den Gefahren einer Lockerung warnten.

China sei ein großes Land mit 1,4 Milliarden Menschen, einer regional unausgewogenen Entwicklung und einem Mangel an medizinischen Ressourcen. Ein großflächige Rückkehr des Virus hätte „schwere Auswirkun­gen auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung“.

Die Probleme mit Lockdowns, Massentests, Quarantäne und Abschottung zum Ausland durch die Null-COVID-Politik sorgen für Unmut im Volk und belasten die zweitgrößte Volkswirtschaft.

Wenn die 2.300 Delegierten der Kommunistischen Partei von Sonntag an in Peking zu dem nur alle fünf Jahre stattfindenden Parteitag zusammenkommen, wird die Pandemie hinter den Kulissen eines der drängenden Themen sein. Angesichts eines neuerlichen Anstiegs der täglichen Infektionen auf einige Hundert sind Zig-Millionen Menschen in China gegenwärtig ganz oder teilweise von Lockdowns betroffen.

Es müsse eine bessere Balance zwischen Vorbeugung und Kontrolle auf der einen sowie wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung auf der anderen Seite gefunden werden, um die Kosten minimal zu halten, schrieb die Volkszeitung.

Bisher habe die Null-COVID-Strategie zu wenigen Krankheitsfällen, geringer Hospitalisierung und Sterblich­keit geführt, während eine gleichmäßige wirtschaftliche und soziale Entwicklung gesichert worden sei. Kos­tenmäßig sei Prävention am wirtschaftlichsten und wirksamsten, argumentierte die Volkszeitung.

Das Blatt wies auf die Verbreitung der neueren, leichter übertragbaren Virus-Varianten sowie 267 Millionen Menschen in China im Alter von mehr als 60 Jahren hin. Es warnte vor Untätigkeit: „Wenn Flachliegen gewählt wird, wird die Ausbreitung der Epidemie unausweichlich mehr Verluste an Menschenleben und Eigentum verursachen.“ Die öffentlichen Gesundheitsrisiken würden „unabsehbar“.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung