Corona: Großteil afrikanischer Staaten verfehlt Impfziel

Brazzaville – Acht von zehn afrikanischen Staaten werden nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das „wichtigste“ Ziel im Anti-Corona-Kampf nicht erreichen.
Wie das Regionalbüro der Organisation im kongolesischen Brazzaville gestern mitteilte, werden voraussichtlich 42 von 54 Ländern es nicht schaffen, bis Ende dieses Monats die am stärksten gefährdeten zehn Prozent ihrer Bevölkerung gegen das Virus zu impfen.
Demnach haben neun afrikanische Länder, darunter Südafrika, Marokko und Tunesien, das Ziel bereits erreicht. Drei weitere seien auf dem besten Weg dazu und zwei „könnten es erreichen, wenn sie das Tempo der Immunisierung erhöhen“.
„Das Horten von Impfstoffen hat Afrika zurückgeworfen und wir brauchen dringend mehr Impfstoffe“, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Nun, da mehr Impfstoffe einträfen, müssten die Regierungen aber auch „genaue Pläne“ zur Verteilung der Mittel vorlegen, damit „schnell Millionen von Menschen geimpft werden können“.
Nach Angaben der WHO hat die internationale Covax-Initiative im August 21 Millionen Impfdosen an afrikanische Staaten geliefert. Das entsprach der Menge der vier vorherigen Monate. Doch in 26 Ländern wurden demnach weniger als die Hälfte der Impfdosen tatsächlich verabreicht.
Nach Angaben der WHO ist die Zahl der COVID-19-Fälle in Afrika zwar leicht rückläufig, aber immer noch „hartnäckig hoch“. „Die Pandemie wütet immer noch auf dem Kontinent“, erklärte die Organisation.
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