COVID-19: Rumänien schickt Patienten nach Ungarn

Bukarest – Wegen überfüllter Intensivstationen schickt Rumänien schwer kranke COVID-19-Patienten zur Behandlung ins Nachbarland Ungarn. Wie das Gesundheitsministerium in Bukarest gestern mitteilte, waren die ersten zehn Patienten, die intensivmedizinische Betreuung benötigen, bereits in Begleitung von Ärzteteams unterwegs. Ungarn habe sich bereit erklärt, 50 Patienten zu übernehmen.
Rumänien gehört EU-weit zu den Ländern mit der dramatischsten Coronalage. Gestern war keines der landesweit 1.593 Betten auf Intensivstationen mehr frei, die für Coronapatienten reserviert sind. Sogar in der Hauptstadt Bukarest warten Patienten oft tagelang in Krankenhauskorridoren auf freie Plätze in Intensivstationen und werden dort nur notdürftig versorgt, wie Medien berichteten.
Die 14-Tage-Inzidenz steigt seit Wochen steil an und lag zuletzt bei rund 860 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. Nur knapp 35 Prozent der Rumänen haben den vollen Coronaimpfschutz.
Kritiker werfen der Regierung vor, zu wenig für das Impfen geworben zu haben. Die Regierung wiederum macht aggressive Medienkampagnen der Impfgegner für den mangelnden Impfwillen verantwortlich.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: