Delta-Unterart: Israel kündigt nach Nachweis neue Maßnahmen an

Jerusalem – Nach dem Auftreten einer neuen Unterart der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus in Israel ist Ministerpräsident Naftali Bennett zu einer Dringlichkeitssitzung mit Gesundheitspolitikern zusammengekommen.
Israel werde Maßnahmen ergreifen, um die „positiven Ergebnisse des Kampfes gegen das Virus zu bewahren“, hieß in einer gestern veröffentlichten Erklärung von Bennetts Büro. In Erwägung gezogen würden unter anderem Änderungen bei den Einreisebestimmungen.
Bennett forderte eine Verstärkung der epidemiologischen Untersuchung der neuen Varianten-Unterart AY 4.2. Der Regierungschef rief außerdem zur Zusammenarbeit mit anderen Ländern auf, in denen die AY 4.2 ebenfalls aufgetreten ist.
Das israelische Gesundheitsministerium hatte am späten vorgestrigen Abend den Nachweis einer Infektion mit AY 4.2 gemeldet. „Die Variante AY 4.2, die in einer Reihe von Ländern in Europa entdeckt wurde, wurde in Israel identifiziert“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.
Bei dem Infizierten handelte es sich demnach um einen elfjährigen Jungen, der aus Europa eingereist war. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat laut eigener Aussage die neue Mutante im Blick. Das Virus namens AY4.2 weise zwei zusätzliche Mutationen auf, teilte die WHO mit.
Kürzlich hatten Experten von einer – noch geringen – Ausbreitung der Mutante in Großbritannien berichtet. Auch Russland verzeichnete erste Fälle, wie ein Vertreter der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor laut Agentur Interfax sagte.
Neben den britischen Fällen hat es auch Nachweise von AY4.2 in den USA und in Dänemark gegeben. Erstmals ist die Mutante der BBC zufolge im Juli von Experten entdeckt worden, seitdem hat ihr Anteil an den Coronafällen langsam zugenommen. Forscher gehen allerdings bislang nicht davon aus, dass die Mutante deutlich ansteckender sein könnte als die bisherige Delta-Variante.
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