Ermittlungen gegen französische Behörde wegen Epilepsiemedikaments

Paris – Frankreichs Justiz ermittelt wegen des umstrittenen Epilepsiemedikaments Dépakine nun auch gegen die französische Behörde für Arzneimittelsicherheit ANSM.
Es gebe ein Ermittlungsverfahren wegen Verletzungen und fahrlässigen Tötungen durch Nachlässigkeit, bestätigte die Agence nationale du médicament et des produits de santé (ANSM) in Paris.
Die Behörde versicherte, mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Die Justiz hatte im Februar bereits gegen den Pharmakonzern Sanofi ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Dépakine hilft Epileptikern bei Krämpfen, kann bei Neugeborenen aber zu Schäden führen. Nach einem früheren Bericht der Gesundheitsbehörden nahmen zwischen 2007 und 2014 knapp 15.000 Frauen das Medikament während der Schwangerschaft ein.
Unklar blieb allerdings, für wie viele Kinder das Medikament tatsächlich gesundheitliche Folgen hatte. Das Medikament wird in Frankreich seit 1967 verkauft.
Es kann bei Neugeborenen zu Geburtsschäden, zu einem erhöhten Risiko für Autismus, geistige oder körperliche Behinderung führen. 2016 entschied das französische Parlament, das Opfer des Medikaments entschädigt werden.
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