Ausland

Ermittlungen gegen französische Behörde wegen Epilepsiemedikaments

  • Dienstag, 10. November 2020
/picture alliance, Cyril Frionnet, Maxppp
/picture alliance, Cyril Frionnet, Maxppp

Paris – Frankreichs Justiz ermittelt wegen des umstrittenen Epilepsiemedikaments Dépa­kine nun auch gegen die französische Behörde für Arzneimittelsicherheit ANSM.

Es gebe ein Ermittlungsverfahren wegen Verletzungen und fahrlässigen Tötungen durch Nachlässigkeit, bestätigte die Agence nationale du médicament et des produits de santé (ANSM) in Paris.

Die Behörde versicherte, mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Die Justiz hatte im Februar bereits gegen den Pharmakonzern Sanofi ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Dépakine hilft Epileptikern bei Krämpfen, kann bei Neugeborenen aber zu Schäden füh­ren. Nach einem früheren Bericht der Gesundheitsbehörden nahmen zwischen 2007 und 2014 knapp 15.000 Frauen das Medikament während der Schwangerschaft ein.

Unklar blieb allerdings, für wie viele Kinder das Medikament tatsächlich gesundheitliche Folgen hatte. Das Medikament wird in Frankreich seit 1967 verkauft.

Es kann bei Neugebo­renen zu Geburtsschäden, zu einem erhöhten Risiko für Autismus, geistige oder körperliche Behinderung führen. 2016 entschied das französische Parla­ment, das Opfer des Medikaments entschädigt werden.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung