Ausland

EU-Behörde mahnt rasches Handeln gegen Omikron-Variante an

  • Donnerstag, 16. Dezember 2021
ECDC-Generaldirektorin Andrea Ammon /picture alliance, TT NEWS AGENCY
ECDC-Generaldirektorin Andrea Ammon. /picture alliance, TT NEWS AGENCY

Stockholm – Angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 hat die EU-Gesundheitsehörde ECDC dringendes und konsequentes Handeln angemahnt. „Impfen allein wird nicht ausreichen“, sagte die Direktorin des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, Andrea Ammon, gestern.

Die Zeit sei zu knapp, um die noch immer zu geringe Impfquote in Europa ausreichend zu erhöhen. Die Behörde stufte das öffentliche Gesundheitsrisiko durch Omikron als „sehr hoch“ ein.

Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass die neue Virusvariante zu zusätzlichen Hospitalisierungen und Todes­fällen über das bereits wegen der derzeit noch dominierenden Delta-Variante prognostizierte Maß hinaus führen werde.

Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, müssten rasch wieder Beschränkungen eingeführt oder verstärkt werden, mahnte das ECDC. Arbeitnehmer sollten möglichst wieder von zu Hause aus arbeiten, bei Feiern und Reisen rund um die Feiertage sollten Vorsichtsmaßnahmen eingehal­ten werden.

Der Hoffnung auf eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus erteilte Ammon darüber hinaus im Ge­spräch mit dem Handelsblatt eine Absage: „Das gibt es bei anderen Viruserkrankungen wie der Influenza ja auch nicht“, sagte sie der Zeitung. „Insofern ist es ein Wunschdenken, dass diese Pandemie irgendwann wieder verschwindet. Zumindest nicht in den nächsten zwei bis drei Jahren.“

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte mit Blick auf den ECDC-Bericht, dass „die kommenden Monate schwierig werden“. Omikron werde „wahrscheinlich in einer großen Welle kommen, was zu neuem Druck auf die Gesundheitssysteme führen wird.“

Zwar seien 66 Prozent der Bürger in der EU bereits vollständig geimpft, „aber wir können noch viel mehr tun. Die dritte Dosis sollte unser Wellenbrecher sein“.

Die Tatsache, dass einige Länder mit den Impfungen in Verzug geraten seien, bezeichnete sie als „sehr beunruhigend“. In vier EU-Ländern seien 50 Prozent der Bürger noch immer nicht vollständig geimpft.

afp

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