EU fordert mehr Einsatz für gesünderes Essen in Schulkantinen

Brüssel – Die EU-Kommission fordert einen stärkeren Einsatz der Mitgliedstaaten für gesundes Essen in Schulen. In einem nun veröffentlichten Bericht warnen Experten vor der steigenden Anzahl übergewichtiger Kinder. Demnach wiegen schätzungsweise 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der EU zu viel, fünf Prozent leiden an Fettleibigkeit.
Eine ausgewogene Ernährung in den Schulen könne einen Beitrag leisten, diese Zahlen zu senken.
Die Experten gehen davon aus, dass Kinder im Durchschnitt 35 Prozent ihres täglichen Energiebedarfs beim Mittagessen in der Schule aufnehmen können. Rechnet man Frühstück und Snacks hinzu, seien es sogar mehr als 50 Prozent. Schulen seien demnach die „ideale Umgebung“, um Kindern gesundes Nahrungsverhalten beizubringen.
Die Wissenschaftler gehen in ihrem Bericht auf verschiedene Lebensmittelgruppen und Nährstoffe ein und geben Empfehlungen ab. Deutschlands Schulkantinen sind darin unter anderem als positives Beispiel für schonendes Garen zum Erhalt von Nährstoffen genannt. Entgegen der deutschen Vorgabe, nach der maximal zwei von 20 Hauptgerichten Süßspeisen sein dürfen, empfehlen die Forscher, gar keine süßen Hauptspeisen anzubieten.
Das Forschungszentrum der EU untersuchte vor allem die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zwischen elf und 15 Jahren in den 28 Mitgliedstaaten sowie Norwegen und der Schweiz. Rechnet man die Zahlen hoch, sind von 74 Millionen Schulkindern in der EU schätzungsweise zwölf bis 16 Millionen übergewichtig, drei bis 4,5 Millionen leiden an Fettleibigkeit.
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