Ausland

EU-Kommission schließt auch mit CureVac Gespräche über Coronaimpfstoff ab

  • Donnerstag, 20. August 2020
/picture alliance, Flashpic, Jens Krick
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Brüssel – Die EU-Kommission sieht ihre Gespräche mit Pharma- und Biotechunterneh­men über die Lieferung eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 auf gutem Weg.

Die Behörde teilte heute mit, sie habe auch die Gespräche mit dem deutschen Unterneh­men CureVac positiv abgeschlossen. Ziel ist demnach ein Vertrag über eine Abnahmega­ran­tie von zunächst 225 Millionen Dosen, wenn die Firma einen sicheren und wirksamen Impfstoff entwickelt hat.

Ähnliche Gespräche hat Brüssel bereits mit den Konzernen Sanofi-GSK, Johnson & John­son und AstraZeneca abgeschlossen. Mit AstraZeneca gibt es bereits eine unterzeich­nete Abnahmegarantie über den Ankauf von 300 Millionen Dosen im Namen aller EU-Staaten.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geht davon aus, dass ihre Behörde mit CureVac „bald“ eine feste Vereinbarung treffen werde. „Unsere Verhandlungen mit ande­ren Unternehmen werden fortgesetzt, um die Technologie zu finden, die uns alle schützt.“

Tatsächlich ist nicht sicher, dass alle Impfprojekte zum Erfolg führen oder schnell eine Lieferung eines wirksamen Mittels gegen COVID-19 ermöglichen. Ziel der EU-Kommissi­on ist es, binnen 12 bis 18 Monaten wirksame und erschwingliche Impfstoffe für alle EU-Bürger zu sichern.

Das Tübinger Unternehmen CureVac hatte Mitte Juni von den deutschen Aufsichts­behör­den grünes Licht für eine klinische Studie mit einem möglichen Impfstoff gegen das Co­ronavirus erhalten.

Der Bund war im Juni auch mit rund 300 Millionen Euro selbst bei dem Unternehmen ein­gestiegen. Anfang Juli erhielt CureVac zudem eine Kreditzusage in Höhe von 75 Millio­nen Euro von der Europäischen Investitionsbank (EIB).

CureVac nutzt bei der Impfstoffentwicklung die RNA-Technologie. Der genetische Bauplan für modifizierte Virus-Bestandteile wird dabei in den Körper injiziert. Zellen nehmen die­se Erbinformation auf und produzieren daraus harmlose Erregerteile, worauf das Immun­s­ystem reagiert. Es speichert die Immunantwort ab, die später gegen eine echte Infektion schützen soll.

afp

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