Gewalt in Zentralafrika: Hilfsorganisationen ziehen Mitarbeiter ab
Kabo – Wegen anhaltender Angriffe auf humanitäre Helfer ziehen sich vier internationale Hilfsorganisationen aus einem Gebiet im Norden der Zentralafrikanischen Republik zurück. Die Mitarbeiter werden aus der Stadt Kabo in der Region Ouham zunächst in die Hauptstadt Bangui gebracht, wie das UN-Nothilfebüro (Ocha) heute mitteilte. Seit Jahresbeginn kam es demnach bereits zu 33 Angriffen auf humanitäre Helfer, 16 davon in Ouham.
Sollte sich die Lage in dem Gebiet nicht beruhigen, erwägen die Organisationen Solidarités International, Intersos, Danish Church Aid und Person in Need Relief Mission, ihre Arbeit dort endgültig zu beenden, wie Ocha mitteilte. Wer für die Angriffe in dem instabilen Gebiet verantwortlich ist, blieb zunächst unklar.
Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Diamanten, Gold und tropischen Hölzern, gehört aber zu den ärmsten Ländern der Welt. 2013 rutschte das Land in einen Bürgerkrieg, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. Knapp 900.000 Menschen sind nach UN-Angaben auf der Flucht, 2,2 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
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