Hilfsorganisation warnt vor Seuchenausbruch im Sudan

Berlin/Khartum – Die Hilfsorganisation Save the Children warnt vor einem katastrophalen Seuchenausbruch in Sudans Hauptstadt Khartum. Wie die Organisation mitteilte, können die Leichenhallen der Stadt wegen regelmäßiger Stromausfälle nicht mehr gekühlt werden.
Die Leichen würden in der Hitze verwesen. Zudem fehlte Fachpersonal, um die Leichen korrekt zu behandeln.
Auch das Wasser werde knapp und Möglichkeiten zur Aufbereitung von verunreinigtem Wasser stünden kaum bereit. Ein Choleraausbruch in der Stadt sei zu befürchten – während das Gesundheitssystem fast vollständig zusammengebrochen ist.
Mitte April war ein lange schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten ausgebrochen. Die Armee kämpft gegen die RSF-Miliz des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo.
Präsident Abdel Fattah Al-Burhan und Daglo hatten 2019 noch gemeinsam die Langzeitherrschaft von Diktator Omar al-Baschir beendet. Den versprochenen Übergang zur Demokratie zögerten beide allerdings hinaus.
Indes riefen die Außenminister der Nachbarländer des Sudans nach einem Treffen im Tschad am Montag die internationale Gemeinschaft zu schnelleren humanitären Hilfen auf.
Zudem plädierten die Minister für einen kontinuierlichen Kontakt zwischen den Kriegsparteien, damit die lebensnotwendigen Gesundheitseinrichtungen sowie die Wasserversorgung wieder eingerichtet werden.
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