Hollande fordert „menschenwürdige“ Lösung für Komapatienten
Paris – Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande will eine „menschenwürdige“ Lösung für den Komapatienten Vincent Lambert. Hollande betonte allerdings laut französischen Medienberichten, das medizinische Team entscheide mit der Familie über die Zukunft Lamberts, nicht er.
Der Neffe Lamberts hatte am 10. Januar einen Brief an Hollande geschrieben, in dem er an den Präsidenten appellierte, ein Urteil vom 16. Juni 2016 des Verwaltungsgerichts Nancy umzusetzen. Darin wird das Krankenhaus Centre Hospitalier Universitaire (CHU) in Reims aufgefordert, die Expertenkonsultationen über eine Einstellung der Versorgung von Vincent Lambert wiederaufzunehmen.
Der 39-Jährige ist seit einem Motorradunfall 2008 querschnittsgelähmt und liegt im Koma. Lamberts Ehefrau Rachel, die die Vormundschaft hat, und ihr Neffe Francois Lambert wollen die künstliche Ernährung einstellen lassen. Die Eltern sind dagegen. Sie reichten im Dezember eine Klage gegen das Krankenhaus CHU in Reims wegen „Vernachlässigung einer Person, die nicht in der Lage ist, sich selbst zu schützen“ ein und fordern eine Verlegung ihres Sohnes in eine Spezialklinik.
Der gerichtliche Streit zwischen den Familienangehörigen dauert bereits mehrere Jahre. Im Juni 2015 entschied der Europäische Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) zugunsten passiver Sterbehilfe. Im Oktober 2015 wies ein französisches Gericht die Klage gegen die Weigerung der behandelnden Ärztin ab, die Therapie abzubrechen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: