Ausland

Hollande fordert „menschenwürdige“ Lösung für Komapatienten

  • Freitag, 20. Januar 2017

Paris – Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande will eine „menschenwürdige“ Lö­sung für den Komapatienten Vincent Lambert. Hollande betonte allerdings laut franzö­si­schen Medienberichten, das medizinische Team entscheide mit der Familie über die Zu­kunft Lamberts, nicht er.

Der Neffe Lamberts hatte am 10. Januar einen Brief an Hollande geschrieben, in dem er an den Präsidenten appellierte, ein Urteil vom 16. Juni 2016 des Verwaltungsgerichts Nancy umzusetzen. Darin wird das Krankenhaus Centre Hospitalier Universitaire (CHU) in Reims aufgefordert, die Expertenkonsultationen über eine Einstellung der Versorgung von Vincent Lambert wiederaufzunehmen.

Der 39-Jährige ist seit einem Motorradunfall 2008 querschnittsgelähmt und liegt im Ko­ma. Lamberts Ehefrau Rachel, die die Vormundschaft hat, und ihr Neffe Francois Lam­bert wollen die künstliche Ernährung einstellen lassen. Die Eltern sind dagegen. Sie reichten im Dezember eine Klage gegen das Krankenhaus CHU in Reims wegen „Ver­nach­lässigung einer Person, die nicht in der Lage ist, sich selbst zu schützen“ ein und fordern eine Verlegung ihres Sohnes in eine Spezialklinik.

Der gerichtliche Streit zwischen den Familienangehörigen dauert bereits mehrere Jahre. Im Juni 2015 entschied der Europäische Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) zugunsten passiver Sterbehilfe. Im Oktober 2015 wies ein französisches Gericht die Klage gegen die Weigerung der behandelnden Ärztin ab, die Therapie abzubrechen.

kna

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