Ausland

Holmes wegen Betrugs zu elf Jahren Haft verurteilt

  • Montag, 21. November 2022
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Nic Coury
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San José – Die ehemalige US-Bluttest-Unternehmerin Elizabeth Holmes – einst ein gefeierter Jungstar der Biotech-Branche – ist wegen Betrugs zu rund elf Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Ein Bundesrichter in der kalifornischen Stadt San José verkündete am vergangenen Freitag das Strafmaß ge­gen die Gründerin des Start-up-Unternehmens Theranos. Die schwangere 38-Jährige muss ihre Haftstrafe nicht vor dem 27. April kommenden Jahres antreten.

Holmes war im Januar von einer Geschworenen-Jury in vier Punkten des Betrugs an Investoren schuldig ge­sprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte in der Folge 15 Jahre Haft gegen sie gefordert.

Die Verteidigung hatte dafür plädiert, Holmes eine Haftstrafe zu ersparen oder sie zu nicht mehr als einein­halb Jahren Gefängnis zu verurteilen. Bundesrichter Edward Davila verhängte nun eine Strafe von 135 Mona­ten, also elf Jahren und drei Monaten, Gefängnis.

Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Das Unternehmen warb mit einer ver­meint­lich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests. Die charismatische Jungunternehmerin wurde als Tech-Pionierin gefeiert und gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Außenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch.

Holmes selbst wurde zur Milliardärin. Dann deckten Berichte des Wall Street Journal auf, dass die Technologie gar nicht funktionierte.

Holmes hatte stets bestritten, Investoren betrogen zu haben. Sie räumte zwar Fehler ein, beteuerte aber, an das Potenzial ihrer Technologie geglaubt zu haben.

Sie machte außerdem ihren Ex-Freund und früheren Geschäftspartner Ramesh „Sunny“ Balwani für den Skandal verantwortlich. Dieser wurde im Juli ebenfalls des Betrugs schuldig gesprochen. Das Strafmaß steht noch aus.

afp

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