Ausland

Hunger und Krankheiten: Unicef sieht Kinder im Jemen akut gefährdet

  • Montag, 27. März 2017

Köln – Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat angesichts des Konflikts im Jemen auf die dra­matische Lage der Kinder in dem Land aufmerksam gemacht. „Zwei Jahre nach dem Aus­bruch des Krieges leiden im Jemen hunderttausende Kinder an wachsender Armut, Hunger und Krankheiten“, teilte Unicef heute mit. Die Konfliktparteien und die internatio­nale Gemeinschaft seien aufgerufen, eine Hungersnot zu verhindern und die Versor­gung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern sicherzustellen.

In Folge der extremen Nahrungsmittelunsicherheit und des Zusammenbruchs der Wass­er­versorgung in vielen Städten litten bereits 462.000 Kinder an akuter Mangelernährung. „Der Krieg im Jemen bedeutet für immer mehr Kinder extreme Armut, Krankheiten und Le­­bensgefahr“, erklärte die Leiterin von Unicef im Jemen, Meritxell Relaño. Damit das Kin­derhilfswerk seine Arbeit vor Ort weiter ausbauen könne, sei die Organisation auf Spenden angewiesen. Unicef kritisierte, dass "die katas­trophalen Auswirkungen des Konflikts im Jemen angesichts der zahlreichen anderen internationalen Krisen zu wenig wahrgenommen" würden.

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rab­bo Mansur Hadi gegen schiitische Huthi-Rebellen und andere Milizen, die dem vor­herigen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe gegen die Rebellen und unter­stützt damit die Hadi-Truppen. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits fast 7.700 Menschen getötet und mehr als 42.000 weitere verletzt.

afp

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