Intellektuelle wenden sich gegen Leihmutterschaft in Frankreich
Paris – Intellektuelle in Frankreich haben einen Offenen Brief gegen die umstrittene Praxis der Leihmutterschaft veröffentlicht. Darin wird Premierminister Edouard Philippe aufgefordert, Frauen und Kinder vor einer „Vermarktung der Menschen“ zu schützen, wie die französische Zeitung La Croix berichtet. Die Absender des Schreibens, rund 20 französische Frauenorganisationen, machen darauf aufmerksam, dass derzeit eine US-amerikanische Organisation zu kostenlosen Vorträgen über Leihmutterschaft in verschiedenen französischen Städten einlade.
Diese Informationsveranstaltungen stellten eine „Trivialisierung“ der Leihmutterschaft dar und betonten den kommerziellen Aspekt. „Es ist Gewalt gegen die Frauen, die als Leihmütter missbraucht werden“, so die Frauen. Zudem handele es sich auch um Gewalt gegen das ungeborene Kind. Sie drücke sich durch den Vertrag aus, der vor der Leihmutterschaft abgeschlossen werde, sowie die „eugenischen“ Methoden. Werdende Eltern könnten unter anderem das Geschlecht des Kindes auswählen.
Zu den Unterzeichnerinnen gehören die Philosophin Sylviane Agacinski, die Psychoanalytikerin Marie Balmary und die Autorinnen Eliette Abecassis und Alice Ferney. Im Juni wird der Nationale Ethikrat (CCNE) seine Meinung zur geplanten Bioethikreform veröffentlichen. Ein Teil befasst sich auch mit der Leihmutterschaft. Zudem wird in Frankreich derzeit ein Gesetz diskutiert, um Frauen und Kinder besser vor sexueller Gewalt zu schützen.
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