Jeder zweite in Neu Delhi hatte schon Coronakontakt

Neu Delhi – Etwas mehr als die Hälfte der Einwohner der indischen Hauptstadt Delhi hatte Kontakt mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und hat entsprechende Antikörper entwickelt. Zu diesem Schluss komme eine Untersuchung im Auftrag der indischen Regierung mit Proben von 28.000 Personen vom Januar, schrieb der Gesundheitsminister der Stadt, Satyendar Jain, gestern auf Twitter.
Nach den offiziell erfassten Infektionszahlen hatten in der Megametropole hingegen gerade mal etwas mehr als drei Prozent der Einwohner Corona. Dies bedeute, dass ein Großteil der Infizierten asymptomatisch gewesen sei, hieß es von den Gesundheitsbehörden.
Außerdem zeige dies, dass sich die Stadt Richtung Herdenimmunität bewege und sich die Krankheit deshalb langsamer verbreite, sagte der Minister. In Indien gibt es weltweit nach den USA am zweitmeisten bekannte Coronafälle – insgesamt mehr als 10,7 Millionen.
Zuletzt hatten die bekannten Neuinfektionen jedoch deutlich abgenommen. In Delhi mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern wurden in letzter Zeit weniger als 200 Neuinfektionen pro Tag erfasst, sagte Jain.
Im ganzen Riesenland mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern waren in den vergangenen 24 Stunden weniger als 9.000 Neuinfektionen gemeldet worden – als tiefster Wert in knapp acht Monaten, berichtete das Gesundheitsministerium.
Kürzlich hatte Indien mit seiner Impfkampagne gestartet und will bis einschließlich Sommer 300 Millionen Menschen impfen – weniger als ein Viertel der Bevölkerung. Das Land stellt auch selbst viel Impfstoff her und wird deshalb oft – wie früher Deutschland – als „Apotheke der Welt“ bezeichnet.
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