Ausland

Krebs: Deutschland in Europa vorn bei Patentanmeldungen

  • Donnerstag, 1. Februar 2024
/natali_mis, stock.adobe.com
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München – Deutschland ist einer Untersuchung zufolge in Europa führend bei den Patentanmeldungen für Innovationen im Kampf gegen Krebs.

Auf die Bundesrepublik entfallen mit Topanmeldern wie Bayer und Siemens fast ein Viertel (23 Prozent) der in Europa ansässigen Patentanmelder und mehr als 9.000 internationale Patentfamilien auf diesem Gebiet zwischen 2002 und 2021, zeigt ein heute veröffentlichter Bericht des Europäischen Patentamts.

Deutschland habe seine europäische Spitzenposition über die vergangenen 20 Jahre trotz leicht sinkender Zahlen gehalten, schrieben die Autoren anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar.

Weltweit belegt Deutschland den vierten Platz mit 9.375 internationalen Patentfamilien in dem Zeitraum – nach den USA, Japan und China. Eine Patentfamilie steht für eine Gruppe von Patentanmeldungen, die den­selben oder ähnlichen technischen Inhalt betreffen.

Dem Bericht des Patentamts zufolge sind die USA bei Innovationen zu Krebs weltweit führend: Rund 46 Pro­zent aller zwischen 2002 und 2021 dazu zum Patent angemeldeten Erfindungen entfallen auf amerikanische Firmen. In Europa liegt das Vereinigte Königreich auf dem zweiten Platz hinter Deutschland und vor Frank­reich und der Schweiz.

Konzerne wie Bayer und Siemens vorn mit dabei – Schweizer führend

Pharmaunternehmen aus den USA und Europa gehörten zu den wichtigsten Patentanmeldern im Kampf gegen Krebs, hieß es. Die Erfindungen konzentrierten sich meist auf innovative Krebstherapien wie etwa beim deutschen Top-Anmelder Bayer.

Andere wie Siemens seien dagegen auf Diagnostik spezialisiert. Im Zeitraum von 2002 bis 2021 standen Bayer und Siemens in Deutschland an der Spitze und weltweit auf Platz sechs bzw. sieben der Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen.

Global führend bei den Anmeldungen waren die Schweizer Pharmariesen Roche und Novartis, gefolgt vom niederländischen Gesundheitskonzern Philips sowie Johnson & Johnson und Pfizer (beide USA). Hierzulande belegten Merck und Boehringer Ingelheim Platz drei und Rang vier. Auch BASF und Biontech befinden unter den deutschen Topanmeldern.

Allen Fortschritten in Forschung und Technologie zum Trotz bleibe Krebs eine globale Bedrohung für die Ge­sundheit, schrieben die Autoren. In der EU bekomme fast jeder dritte Mann und jede vierte Frau eine Krebs­diagnose, bevor das Alter von 75 Jahren erreicht werde, hieß es mit Verweis auf Zahlen des Europäischen Krebsinformationssystems.

Das Patentamt verzeichnete jedoch ermutigende Signale. So seien die Erfindungen zur Krebsbekämpfung allein zwischen 2015 und 2021 um 70 Prozent gewachsen gemessen an der jährlichen Zahl der internationa­len Patentfamilien. Durchbrüche gebe es etwa bei Immun- und Gentherapien. Die Behörde stellte parallel zu der Studie ein Onlineportal vor, dass Forschern einen besseren Überblick über Innovationen im Kampf gegen Krebs geben soll.

dpa

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