Ausland

Kriege und Klimawandel erschweren Kampf gegen den Hunger

  • Mittwoch, 26. Juni 2019
/dpa
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Berlin – Kriege und der Klimawandel erschweren nach Angaben der Welthungerhilfe den Kampf gegen den Hunger in der Welt. Die Zahl der Hungernden habe in den ver­gangenen Jahren ebenso zugenommen wie die Zahl der Flüchtlinge weltweit, erklärte die Hilfsorganisation heute bei der Vorstellung ihrer Jahresbilanz für 2018.

Durch Flucht und Klimawandel verlieren demnach immer mehr Menschen die Grund­lage für eine nachhaltige Ernährung und sichere Existenz. „Viele Menschen haben keine Reserven und Widerstandskräfte mehr für die zunehmenden Wetterextreme“, warnte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme. Überschwemmun­­gen, Dürren und Stürme vernichteten Felder und Vieh und verschärften den Hunger.

Die Ärmsten des Südens trügen die Hauptlast eines Problems, das vor allem die rei­chen Länder des Nordens verursacht hätten, erklärte Thieme. Die Bekämpfung des Klimawandels sei deshalb eine Frage der Gerechtigkeit. „Es gibt genügend Ressour­cen, um alle Menschen ausreichend zu ernähren“, betonte Thieme.

Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Matthias Mogge, fügte hinzu, die schlechte Sicherheitslage in vielen Krisengebieten erschwere den Zugang zu den notleidenden Menschen. Ganze Regionen seien bei Kämpfen von der Außenwelt abgeschnitten und Kriegsparteien verhinderten die Einfuhr und den Transport von Hilfsgütern. Sogar Schu­len und Krankenhäuser würden gezielt bombardiert.

„Obwohl der Bedarf an Hilfe weltweit zunimmt, werden die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter zunehmend gefährlicher und die Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen in Not immer stärker eingeschränkt“, erklärte Mogge.

Der Welthungerhilfe standen nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 213,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die Spendeneinnahmen lagen demnach bei knapp 55 Millionen Euro, öffentliche Geber stellten mehr als 155 Millionen bereit. Die höchste Projektförderung erhielten Burundi, Liberia und Syrien und die Türkei.

afp

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