Ausland

Maskenpflicht in ganz Paris an der frischen Luft

  • Freitag, 28. August 2020
Passanten stehen mit Mundschutz vor der Basilika Sacré-Coeur. Seit heute Morgen (28. August) müssen die Menschen überall in Paris aufgrund er Coronapandemie unter freiem Himmel eine Maske tragen. /picture alliance, AFP, Ludovic Marin
Passanten stehen mit Mundschutz vor der Basilika Sacré-Coeur. Seit heute Morgen (28. August) müssen die Menschen überall in Paris aufgrund er Coronapandemie unter freiem Himmel eine Maske tragen. /picture alliance, AFP, Ludovic Marin

Paris – In ganz Paris gilt ab heute eine Maskenpflicht unter freiem Himmel. Das kündigte die für Gesundheit zuständige stellvertretende Bürgermeisterin von Paris, Anne Souyris, gestern im Gespräch mit dem Sender BFM TV an.

Premierminister Jean Castex hatte sich zuvor deutlich für eine solche Regelung ausge­sprochen. Davor war die Maske nur in Teilen der Stadt verpflichtend. Viele Menschen tagen sie aber schon jetzt dauerhaft, da sich die Zonen, in denen der Mundnasen-Schutz Vorgabe ist, wie ein unübersichtlicher Flickenteppich über das Stadtgebiet verstreuen.

Castex hatte zuvor erklärt, dass neben dem Département Bouches-du-Rhône und Paris 19 weitere Départements als rote Zone eingestuft wurden. Das heißt, dass dort eine erhöhte Ansteckungsgefahr herrscht.

Die neuen Gefahrenzonen liegen vorrangig im Süden des Landes und rund um Paris. Für weite Teile der französischen Mittelmeerküste und den Großraum Paris hat die Bundes­re­gierung bereits eine Reisewarnung ausgesprochen.

Castex betonte auch, dass Frankreich trotz des Wiederaufflammens der Coronapandemie eine neue landesweite Ausgangssperre vermeiden will. Das sei zu schaffen, wenn alle mit­arbeiten würden. „Je mehr Aktivitäten eingestellt werden, je mehr sich die wirtschaft­liche und soziale Krise vertieft, desto dramatischer werden die menschlichen Folgen sein.“

Das Krankenhaussystem sei bereit für eine mögliche neue Welle was Betten, Masken, Medikamente und Beatmungsgeräte betrifft, so Castex.

Eine Situation wie im Frühjahr solle jedoch unbedingt verhindert werden. Frankreichs Regierung hatte sich in der Vergangenheit bereits für regionale Beschränkungen ausge­sprochen. So müssen etwa Bars und Restaurants in Marseille, das schwer getroffen ist, um 23 Uhr schließen.

Castex erklärte, dass es am Ende der Ausgangsbeschränkungen Mitte Mai weniger als 1.000 neue Coronainfektionen pro Tag in Frankreich gegeben habe. Jetzt sei man bei mehr als 3.000.

„Natürlich sind diese Zahlen mit Vorsicht zu interpretieren, wir testen viel mehr Men­schen. Aber diese Zunahme der Tests erklärt nicht alles“, so der Premier. „Die Zahl der Krankenhauseinweisungen beginnt langsam aber sicher zu steigen“, warnte er.

dpa

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