Mehr Unterstützung für Globalen Fonds gefordert

Berlin – Neun Entwicklungsorganisationen in Deutschland haben die Bundesregierung dazu aufgerufen, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose (TB) und Malaria für seine nächste Arbeitsphase von 2020 bis 2022 mit 1,2 Milliarden Euro zu unterstützen.
„Der Globale Fonds braucht einen starken deutschen Beitrag, damit Aids, TB und Malaria bald Geschichte sind“, so der Appell der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, des Aktionsbündnisses gegen Aids, der Freunde des Globalen Fonds Europa, der Global Citizen, von Kindernothilfe, ONE, Oxfam, Plan International Deutschland und World Vision an die Bundesregierung.
Die Organisationen betonten, dass der Fonds seit der Gründung 2002 dazu beigetragen habe, 27 Millionen Menschenleben zu retten, die ansonsten an den Folgen von Aids, TB und Malaria gestorben wären. Die Todesfälle durch die drei Armutskrankheiten hätten um ein Drittel reduziert werden können. Das mache den Fonds „zu einem der effektivsten Finanzierungsinstrumente für weltweite Gesundheit macht“, heißt es in dem Aufruf der neun Entwicklungsorganisationen.
Sie geben an, dass der Fonds bis zu seiner Wiederauffüllungskonferenz in Lyon am 10. Oktober 2019 mindestens 14 Milliarden US-Dollar benötigt, um seine erfolgreiche Arbeit in den Jahren 2020 bis 2022 fortsetzen zu können. Das Ziel, die Ausbreitung der drei tödlichsten Armutskrankheiten zu stoppen, sei greifbar, könne jedoch schnell wieder in weite Ferne rücken, wenn sich die Weltgemeinschaft und insbesondere wirtschaftsstarke Nationen wie Deutschland vor den nötigen Investitionen scheuten.
Der Globale Fonds wurde 2001 von einer Sondergeneralversammlung der Vereinten Nationen zu HIV/Aids ins Leben gerufen, um Aids, TB, Malaria und andere übertragbare Krankheiten zurückzudrängen.
Seit der Gründung hat Deutschland dem Fonds dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zufolge mehr als 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt (Stand Mai 2018). Mit einem Beitrag von 810 Millionen Euro für die Jahre 2017 bis 2019 sei Deutschland der viertgrößte staatliche Geber des Fonds gewesen. Die Bundesrepublik ist seit September 2012 mit einem eigenen Sitz im Verwaltungsrat des Fonds vertreten.
Der Fonds finanziert nationale Programme einschließlich der Stärkung von Gesundheitssystemen. Er fördert zudem die Eigenverantwortung der Regierungen, die Mitwirkung der Zivilgesellschaft und des privaten Sektors sowie wirkungs- und genderorientierte Maßnahmen.
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