Ausland

Millionen Menschen unter Armutsgrenze gerutscht

  • Freitag, 14. Juli 2023
/vegefox.com, stock.adobe.com
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New York – Seit dem Jahr 2020 sind nach Angaben der Vereinten Nationen 165 Millionen Menschen neu in die Armut getrieben worden. Als Grund nannte die UNO gestern die Coronapandemie, die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und die hohen Lebenshaltungskosten.

„Die Ärmsten leiden am meisten und ihr Einkommen wird 2023 voraussichtlich unter dem Niveau von vor der Pandemie bleiben“, hieß es in dem Bericht des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP).

Der Analyse zufolge werden bin Ende dieses Jahres 75 Millionen Menschen in extreme Armut abrutschen und mit weniger als 2,15 US-Dollar (rund 1,92 Euro) pro Tag auskommen müssen. Weitere 90 Millionen werden demnach unter die Armutsgrenze von 3,65 US-Dollar pro Tag fallen.

Länder, die in den vergangenen drei Jahren in Sicherheitsnetze investieren konnten, hätten ein Abgleiten in die Armut zahlreicher Menschen verhindert, erklärte UNDP-Chef Achim Steiner. In hoch verschuldeten Län­dern sei hingegen ein Zusammenhang zwischen hoher Verschuldung, unzureichenden Sozialausgaben und einem „alarmierenden Anstieg der Armutsraten“ zu beobachten.

Die UNO forderte für betroffene Länder ein Pausieren der Rückzahlung der Schulden, um das Geld „auf die Finanzierung von Sozialausgaben umzulenken und die Auswirkungen makroökonomischer Schocks zu bekämpfen“.

Einem bereits vorgestern veröffentlichten Bericht der UNO zufolge leben etwa 3,3 Milliarden Menschen und damit fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Ländern, die mehr Geld für die Zahlung von Schuldzinsen ausgeben als für Bildung und Gesundheit.

afp

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