Mosambik: Ärzte ohne Grenzen behandelt Vertriebene nach Angriff

Palma/Afungi – Nach einem Angriff auf die Kleinstadt Palma im Nordosten Mosambiks haben Teams von Ärzte ohne Grenzen an mehreren Orten in der Provinz Cabo Delgado Geflüchtete versorgt. Das teilte die Hilfsorganisation heute mit. Vor den Angriffen lebten in Palma mehrere zehntausend Menschen, darunter auch viele, die vor den Kämpfen in den vorangegangenen Monaten dort Zuflucht gesucht hatten.
Ziel des Einsatzes sei es, diese Menschen medizinisch zu behandeln, die Patienten zu stabilisieren und sicherzustellen, dass diejenigen, die sich in einem kritischen Zustand befinden, in Sicherheit gebracht werden, sagte Sylvie Kaczmarczyk, Leiterin der Nothilfeabteilung von Ärzte ohne Grenzen in Mosambik.
Nach Angaben der Hilfsorganisation sind seit Beginn der gewaltsamen Angriffe am vergangenen Mittwoch Hunderte Menschen auf der Suche nach Sicherheit nach Afungi gekommen. Die Menschen seien verängstigt, stünden unter Schock, seien dehydriert und hungrig.
„Wir haben alles gesehen: Menschen mit leichten bis mittelschweren Verletzungen, aber auch solche in kritischem Zustand mit schweren, lebensbedrohlichen Verletzungen“, so Kaczmarczyk. So habe man etwa ein Baby mit einer Schusswunde versorgt.
Auch schwangere Frauen kommen laut Ärzte ohne Grenzen in schrecklichem Zustand. Mütter seien mit ihren Neugeborenen angekommen, die unter schwierigsten Bedingungen zur Welt gekommen seien. Viele Mütter seien nicht mehr in der Lage, ihre Babys zu stillen.
Parallel zu der Hilfe, die Ärzte ohne Grenzen in Afungi leistet, stehen Teams in den Orten Mueda und Nangade sowie den Städten Montepuez, Pemba und Macomia bereit, um die aus Palma fliehenden Menschen medizinisch zu versorgen und humanitäre Hilfe zu leisten.
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