Ausland

Notruf in Großbritannien bleibt in einem von vier Fällen unbeantwortet

  • Donnerstag, 24. November 2022
/chrisdorney - stock.adobe.com
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London – In Großbritannien konnte im Oktober knapp ein Viertel der Notrufe nicht unmittelbar beantwortet werden. Dies berichtet der Guardian unter Berufung auf offizielle Statistiken des National Health Service (NHS).

Das lebensrettende Sicherheitsnetz, das die NHS-Krankenwagendienste bieten, werde durch unnötige Verzö­ge­rungen „stark beeinträchtigt, und täglich sterben Patienten und werden dadurch geschädigt“, betonte Mar­tin Flaherty, Geschäftsführer der Association of Ambulance Chief Executives (AACE), die die Leiter der zehn regionalen NHS-Rettungsdienste Englands vertritt, der Zeitung.

Aufgrund der Überlastung des Gesundheitssystems müssten die Rettungswagen lange vor den Notaufnahmen warten, um die Patientenübergaben abzuschließen – in dieser Zeit fallen sie für weitere Einsätze aus. Wie die neuesten Daten zeigen würden, funktionierten in einigen Teilen des Landes die Bemühungen zur Verringe­rung oder Beseitigung dieser Verzögerungen „einfach nicht“, so Flaherty.

Der AACE-Bericht zeigt, dass so 169.000 Stunden der Rettungswagenbesatzungen im Laufe des Oktobers ver­loren gingen. Insgesamt rund 135.000 Anrufe konnten deshalb nicht entgegengenommen werden – dies entspricht laut dem Bericht 23 Prozent der gesamten potenziellen Kapazität der Rettungsdienste.

Wie der Rettungsdienstleiter betonte, setzten die Verzögerungen schätzungsweise 41.000 Patienten poten­ziellen Schäden aus. Von schweren Schäden, bis hin zum Tod, könnten etwa 5.000 Personen betroffen gewe­sen sein.

Das gesamte, staatlich organisierte Gesundheitssystem in Großbritannien befindet sich seit Langem aufgrund mangelhafter Finanzierung und Personalausstattung in einer Krise.

EB/aha

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