Ausland

SARS-CoV-2: Viele Ärzte in USA und Russland infiziert und gestorben

  • Mittwoch, 27. Mai 2020
/picture alliance, Stanislav Krasilnikov, TASS
/picture alliance, Stanislav Krasilnikov, TASS

Washington/Moskau − Zahlreiche Ärzte und Krankenpfleger in den USA und Russland haben sich bereits mit SARS-CoV-2 infiziert und sind daran gestorben. Das teilten beide Länder jetzt mit.

In den USA sind von den 62.344 Mitarbeitern des Gesundheitssektors, die sich infiziert hätten, mindestens 291 gestorben, teilte die Gesundheitsbehörde CDC auf ihrer Webseite mit. Zuletzt hatte die Behörde am 15. April Infektionszahlen zu medizinischem Personal veröffentlicht, berichtete der US-Sender CNN.

Damals habe die Zahl der Infizierten nur bei 9.282 gelegen. Ärzte und Pflegekräfte hatten in den USA vielerorts über eine unzureichende Ausstattung mit adäquater Schutzausrüs­tung geklagt.

Nach massiver Kritik russischer Ärzte an den Arbeitsbedingungen in der Coro­nakrise gibt es nun auch eine offizielle Statistik über die Todesfälle beim medizinischen Per­sonal in Russland. Demnach starben bislang mindestens 101 Ärzte, Krankenschwester, Pfleger und Fahrer von Rettungswagen.

Das sagte die zuständige Expertin im Gesundheitsministerium, Ljudmila Letnikowa, ges­tern der Staatsagentur TASS zufolge. Inoffizielle Zählungen gehen aber von mindestens dreimal so vielen Todesfällen aus.

Aktivisten haben bei Google eine „Liste des Gedenkens“ angelegt. Darauf standen gestern Nachmittag 305 Namen von infizierten Klinikmitarbeitern, die in der Coronapandemie ge­storben sind.

Auch Ärzte in Russland beklagten immer wieder fehlende Schutzausrüstung, die Behör­den widersprachen solchen Berichten. Viele Mediziner werden dennoch krank. Die Behör­den in St. Peters­burg sprachen von bislang mehr 3.000 Infektionsfällen beim medizini­schen Personal.

Medien berichteten zudem in den vergangenen Wochen von mehreren mysteriösen To­des­fällen, bei denen sich Mediziner aus Fenstern gestürzt haben sollen und gestorben waren. Sie sollen zuvor Kritik an dem Arbeitsumständen geübt haben.

dpa

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