Ausland

Schwangerschafts­abbrüche: Dutzende US-Kliniken stellen Leistungen ein

  • Freitag, 29. Juli 2022
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Lora Olive
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Washington – Seit der umstrittenen Entscheidung des Obersten US-Gerichts zum Abtreibungsrecht haben mindestens 43 US-Kliniken Schwangerschaftsabbrüche aus ihrem Leistungsangebot gestrichen.

In dem Monat seit dem historischen Urteil vom 24. Juni hätten elf Bundesstaaten Abbrüche entweder ganz oder nach der sechsten Schwanger­schafts­woche verboten, hieß es in einer gestern veröffentlichten Analyse des Guttmacher Instituts.

Infolgedessen hätten mindestens 43 Krankenhäuser die Leistungen gecancelt oder auf andere Angebote um­ge­stellt. 23 der Kliniken waren demnach in Texas, fünf in Oklahoma und fünf in Alabama.

Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen, der in weiten Teilen des Landes bereits sehr dürftig ist, werde sich weiter verschlechtern, da noch mehr Staaten in den kommenden Wochen und Monaten Verbote erlassen werden, schreiben die Autoren der Studie weiter.

Einige US-Bundesstaaten wie etwa Louisiana oder North Dakota haben bereits Gesetze zum Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen erlassen, ihre Einführung wurde jedoch durch juristische Auseinandersetzungen verzögert. Andere Bundesstaaten wie etwa Indiana haben Sondersitzungen des Parlaments einberufen, um neuen Gesetze zu verabschieden.

Es wird erwartet, dass die Hälfte der US-Bundesstaaten, vor allem im vorwiegend konservativen Süden und Mittleren Westen, Schwangerschaftsabbrüche verbieten werden.

Der Supreme Court hatte am 24. Juni das Grundsatzurteil „Roe v. Wade“ aus dem Jahr 1973 aufgehoben, das ein landesweites Grundrecht auf Abtreibungen verankert hatte. Die Entscheidung sorgte für ein politisches Erdbeben und gilt als historische Zäsur.

afp

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