Schweden hebt Besuchsverbot in Altersheimen auf

Stockholm – In Schweden dürfen Bewohner von Altersheimen bald wieder von ihren Angehörigen besucht werden. Ein entsprechendes und seit fast sechs Monaten geltendes Besuchsverbot für die Heime werde zum 1. Oktober aufgehoben, gab Sozialministerin Lena Hallengren gestern auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt.
Das Verbot sei für viele Ältere und ihre Angehörige die wohl weitreichendste Beschränkung der Coronakrise gewesen, im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 aber notwendig gewesen, sagte Hallengren. Der Leiter der nationalen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten, Johan Carlson, mahnte jedoch an, dass es jetzt zu keinem Besucheransturm auf die Heime kommen dürfe.
Im Gegensatz zu Deutschland, seinen skandinavischen Nachbarn und vielen weiteren Ländern hatte Schweden mit vergleichsweise lockeren Maßnahmen auf die Coronakrise reagiert. Schulen, Restaurants und Geschäfte waren durchweg offen geblieben, allerdings galten besagtes Verbot von Heimbesuchen sowie eine Beschränkung von öffentlichen Versammlungen mit mehr als 50 Teilnehmern.
Der schwedische Sonderweg hatte international für Schlagzeilen gesorgt, jedoch auch mit sich gebracht, dass die Schweden im Vergleich etwa zu Dänemark, Norwegen und Finnland deutlich höhere Infektions- und Todeszahlen zu verkraften hatten.
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