Ausland

Südkorea kündigt Maßnahmen gegen Ärztemangel an

  • Dienstag, 6. Februar 2024
/picture alliance, Medicimage Education
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Seoul – Angesichts eines drohenden Ärztemangels in Südkorea will die Regierung die Zahl der Studienplätze für Medizinstudierende deutlich erhöhen. Vom nächsten Jahr an könne die Zahl der jährlich neu eingeschrie­benen Studenten um 2.000 auf 5.058 steigen, teilte das Gesundheitsministerium heute mit.

Seit 2006 liegt in Asiens viertgrößter Volkswirtschaft die Obergrenze bei der Vergabe von Studienplätzen im Fach Humanmedizin bei 3.058. Experten gingen davon aus, dass bis 2035 landesweit bis zu 15.000 Ärzte fehlen würden, so das Ministerium.

Dabei werde auch der steigende Bedarf an medizinischer Versorgung infolge der schnell alternden Gesell­schaft berücksichtigt. Südkorea zählt weltweit zu den Ländern, in der die Bevölkerung bei gleichzeitig sinken­der Geburtenzahl am schnellsten altert. Das Land hat etwa 52 Millionen Einwohner.

Die Regierung befürchtet, dass besonders in ländlichen Gebieten der Ärztemangel am stärksten spürbar wird. Laut Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kommen in Süd­korea rechnerisch 2,6 Ärzte auf 1.000 Einwohner. Damit liegt das Land deutlich unter dem Durchschnittswert von 3,7 unter den 38 Mitgliedsländern.

Ärzteorganisationen kündigten Widerstand gegen die Pläne der Regierung an. Der Koreanische Ärzteverband drohte heute unter anderem mit landesweiten Streikaktionen. Der Verband wirft der konservativen Regierung von Präsident Yoon Suk Yeol vor, die Pläne ohne ausreichende Rücksprache mit den Ärzten vorgelegt zu haben.

dpa

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