Tausende Klagen wegen Glyphosat in den USA

Düsseldorf – In den USA sind einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge rund 2.200 Klagen gegen den Saatguthersteller Monsanto wegen möglicher Krebsgefahr anhängig. Wie die Zeitung heute berichtete, wurden allein 1.900 davon im Bundesstaat Missouri eingereicht, wo das US-Unternehmen seinen Sitz hat. Die Wirtschaftswoche beruft sich auf Angaben der US-Kanzlei Baum, Hedlund, Aristei & Goldman, die demnach 600 Klagen vertritt.
Die Kläger beziehen sich dem Bericht zufolge vordergründig auf eine Einschätzung der Internationalen Krebsforschungsagentur, wonach der Wirkstoff Glyphosat „wahrscheinlich“ krebserregend ist. Das Herbizid ist zum Beispiel in dem Monsanto-Pflanzenschutzmittel Roundup enthalten. Aufsichtsbehörden in Deutschland und der EU kamen hingegen zu dem Schluss, dass von Glyphosat keine Gefahr für die menschliche Gesundheit ausgeht.
Der Chemiekonzern Bayer will Monsanto noch in diesem Jahr übernehmen. Durch die Fusion soll der größte Anbieter von Pestiziden und Saatgut weltweit entstehen. Klägeranwalt Pedram Esfandiary sagte der Wirtschaftswoche, Monsanto habe „wider besseres Wissen“ sein Produkt als unbedenklich angepriesen. So sei die Gesundheit der Menschen über Jahre gefährdet worden. Esfandiary rechnet mit langwierigen Verfahren, die auch Bayer belasten könnten. „Auch in 15 oder 20 Jahren könnte es noch entsprechende Prozesse geben“, sagte er vor dem Hintergrund der geplanten Übernahme.
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