Ausland

USA und EU demonstrieren Geschlossenheit beim Klimaschutz

  • Mittwoch, 10. März 2021
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Olivier Hoslet
Der US-Klimabeauftragte John Kerry (l), EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Kommisionsvize Frans Timmermanns (r) bei ihrem gestrigen Treffen. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Olivier Hoslet

Brüssel – Die Europäische Union (EU) und die USA unter der neuen Regierung von US-Präsident Joe Bi­den wollen in ihren Anstrengungen für den Klimaschutz stärker zusammenarbeiten. „Wir sind entschloss­en, unsere starke Allianz im Kampf gegen die Klimakrise zu erneuern“, hieß es gestern Abend im An­schluss an den ersten Besuch des US-Klimabeauftragten John Kerry in Brüssel in einer gemeinsamen Erklärung.

„Wir haben heute auch beschlossen, gemeinsam und mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten, um den Schwächsten der Welt zu helfen, die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen.“

Kerry forderte in Brüssel ehrgeizigere Zusagen für den Klimaschutz als im Pariser Abkommen von 2015. „Paris allein reicht nicht, um diese Aufgabe zu schaffen“, sagte der frühere US-Außenminister. Die Welt­klimakonferenz in Glasgow im Herbst sei die „letzte beste Chance“, auf dem Pariser Abkommen aufzu­bauen.

In der französischen Hauptstadt hatten Ende 2015 mehr als 190 Staaten vereinbart, die globale Erwär­mung bei unter zwei Grad zu stoppen, möglichst bei nur 1,5 Grad. Die konkreten Zusagen der Regierun­gen reichen dafür aber bisher nicht – vielmehr steuert die Erde auf mehr als drei Grad Erwärmung zu, jeweils gemessen an der Zeit vor der Industrialisierung.

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans sagte bei Kerrys Ankunft: „Ich bin absolut überzeugt, dass die Vereinigten Staaten und Europa zusammen Berge versetzen können.“ Auch Kerry sprach vom Schulter­schluss mit Europa. Der Kampf gegen den Klimawandel werde Billionen kosten und sei doch billiger für die Bürger als Nichtstun.

„Dies ist der Moment, zusammenzukommen und die Aufgabe zu erledigen“, sagte Kerry. „Wir können es schaffen.“ Wichtige Technologien gebe es schon, andere würden mit Hochdruck entwickelt. Aber die Jahre 2020 bis 2030 müssten „das Jahrzehnt des Handelns“ werden.

In der gemeinsamen Erklärung bekräftigten die USA ihr Ziel, spätestens 2050 unterm Strich keine Treib­hausgase wie Kohlendioxid, Methan oder Lachgas auszustoßen.

Die Europäische Union will Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen, der so viele CO2-Emissionen beseitigt, wie er produziert. Kerry und die EU-Vertreter forderten alle Länder der Welt dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung zu begrenzen.

Washington und Brüssel sind beim Klimaschutz seit dem Machtwechsel in den USA wieder weitgehend auf einer Linie. Der neue US-Präsident Joe Biden hatte sofort nach Amtsantritt die Rückkehr des Landes in das Pariser Klimaabkommen veranlasst, von dem sich sein Vorgänger Donald Trump verabschiedet hatte.

Biden will am 22. April Gastgeber eines Klimagipfels sein und in diesem Rahmen auch das von Ex-Präsi­dent Barack Obama 2009 initiierte „Forum über Energie und Klima“ mit führenden Wirtschafts­mächten wiederbeleben.

dpa

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