Ausland

WHO: Mindestens 15.000 Hitzetote in Europa in diesem Jahr

  • Dienstag, 8. November 2022
/Günter Albers, stock.adobe.com
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Kopenhagen – Mindestens 15.000 Menschen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorga­nisation WHO in diesem Jahr aufgrund der Hitze in Europa gestorben, darunter Tausende in Deutschland.

Die Region habe gerade den heißesten Sommer und den heißesten August seit Beginn der Wetteraufzeich­nungen erlebt, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge gestern Abend anlässlich der in Ägypten begon­nenen Weltklimakonferenz COP27.

Generell habe es in Europa in diesem Sommer eine Zuspitzung von Hitzewellen, Dürren und Waldbränden gegeben – all dies habe gesundheitliche Auswirkungen auf die Bevölkerung gehabt.

Hitzestress – der Zustand, wenn sich der Körper nicht selbst kühlen kann – sei die Hauptursache für wetter­bedingte Todesfälle in der WHO-Region Europa, führte Kluge aus. Bisherig gemeldeten Daten aus den Mit­gliedstaaten zufolge seien schätzungsweise mindestens 15.000 Menschen explizit an der Hitze dieses Jahres gestorben.

Darunter seien rund 4.500 Todesfälle in Deutschland, fast 4.000 in Spanien, mehr als 1.000 in Portugal und über 3.200 in Großbritannien gewesen. Die geschätzte Gesamtzahl dürfte noch zunehmen, wenn mehr Länder ihre übermäßigen Todesfälle durch Hitze melden, so Kluge.

Zur WHO-Region Europa zählen mehr als 50 Länder, darunter auch viele östlich der EU wie beispielsweise Russland, die Ukraine und die Türkei.

Extreme Temperaturen seien in der Region in den vergangenen 50 Jahren für mehr als 148 000 Todesfälle verantwortlich gewesen, erklärte Kluge.

In den nächsten Jahrzehnten werde die wachsende Anfälligkeit für Hitzewellen und andere Extremwetterer­eig­nisse zu mehr Krankheiten und Todesfällen führen, bis die Länder im Kampf gegen den Klimawandel wirklich drastische Maßnahmen ergriffen.

„Es kann nicht oft genug gesagt werden: Wir müssen den Klimawandel effektiv gemeinsam bekämpfen“, erklärte Kluge.

dpa

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