Ausland

WHO startet Ausbildungszentrum für Pharmaproduktion in mehr Ländern

  • Donnerstag, 24. Februar 2022
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. /picture alliance, KEYSTONE, Fabrice Coffrini
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. /picture alliance, KEYSTONE, Fabrice Coffrini

Genf – Um die Herstellung von Medikamenten in mehr Ländern zu fördern richtet die Weltgesundheits­organisation (WHO) ein Ausbildungszentrum rund um Biotechnologie in Südkorea ein. Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen sollen von dort aus bei der Produktion von Impfstoffen, Insulin, monoklonalen Antikörpern und Krebsmedikamenten unterstützt werden, wie die WHO gestern in Genf berichtete.

Sie hatte 2021 bereits ein ähnliches Zentrum für die mRNA-Impfstoff-Technologie in Südafrika einge­richtet. Die dort entwickelten Techniken und Produkte sollen an zahlreiche Länder weitergeben werden, darunter neu auch Vietnam, Serbien und Pakistan.

Der Technologietransfer von etablierten an neue Herstellerfirmen in ärmeren Ländern scheitere oft an mangelndem Fachpersonal und schwachen Regulierungsbehörden in diesen Ländern, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Diese Fähigkeiten aufzubauen wird sicherstellen, dass die Länder nötige Gesundheitsprodukte mit gutem Qualitätsstandard selbst herstellen können und nicht mehr am Ende der Schlange warten müssen.“

So geschah es mit den Coronaimpfstoffen, wie Tedros seit Monaten kritisiert. Während reiche Länder sich einen Großteil der Produktion bei den Herstellern über Verträge sicherten und große Impfkampag­nen starteten, mussten arme Länder monatelang auf die ersten Impfstofflieferungen warten.

Das Zentrum in der Nähe von Seoul bildet bereits Nachwuchs für südkoreanische Unternehmen aus. Es wird künftig auch Bewerbungen aus anderen Ländern annehmen, so die WHO. Der Lehrplan werde jetzt entwickelt. Schwerpunkt sei eine praktische Ausbildung für Produkte mit hohen Qualitätsstandards.

Parallel verstärkt die WHO ihre Arbeit mit Regulierungsbehörden, um sie zu stärken. In den Regionen sollen Exzellenzzentren ausgewiesen werden, die anderen Ländern beim Aufbau schlagkräftiger Behörden mit Rat und Tat zur Seite stehen.

dpa/afp

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