Hochschulen

Ärzte an Charité am 5. Oktober zum Warnstreik aufgerufen

  • Montag, 26. September 2022
/picture alliance, Jörg Carstensen
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Berlin – Berlins Universitätsklinik Charité steht ein eintägiger Warnstreik von Ärzten ins Haus. Nach mehreren Verhandlungsrunden zur Weiterentwicklung eines Haustarifvertrags hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund für den 5. Oktober zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, wie der Landesverband Berlin/Brandenburg heute mitteilte.

„Unsere Mitglieder an der Charité erwarten eine substanzielle Verbesserung ihrer Arbeitssi­tuation und eine ihren Leistungen entsprechende Vergütung“, teilte Vorstandschef Peter Bobbert dazu mit. Das bisherige An­gebot der Charité sei „völlig unzureichend“. Der Tagesspiegel hatte zuerst über den geplanten Warnstreik berichtet.

Ein Notdienst wird nach Gewerkschaftsangaben sichergestellt. Der Warnstreikaufruf erstrecke sich auf die rund 2.700 Ärztinnen und Ärzte an den Standorten in Mitte, Wedding und Steglitz. Laut Gewerkschaft ist es seit mehr als 15 Jahren das erste Mal, dass Ärzte an Europas größter Universitätsklinik in den Ausstand gehen. Pflegekräfte hingegen hatten wiederholt auf diese Weise protestiert.

Ein Charité-Sprecher teilte auf Anfrage mit, dass sich die Verhandlungen durch eine Vielzahl an Themen „sehr komplex, aber konstruktiv“ gestalteten. Angestrebt werde eine gute Lösung für alle Seiten. Die Charité habe ein „differenziertes Paket mit Angeboten zu Arbeitszeit und Entlastung, Fort- und Weiterbildung, Entbüro­kra­tisierung und Gleichstellung“ vorgelegt.

Zu den Kernforderungen der Gewerkschaft zählen eine lineare Erhöhung beim Gehalt um 6,9 Prozent, zusätz­liche Vergütungsstufen für Fach- und Oberärzte und verlässlichere Dienstpläne. Außerdem sollen maximal vier Bereitschaftsdienste pro Monat geleistet werden müssen und gestaffelte Zuschläge für kurzfristiges Ein­springen gezahlt werden.

Verwiesen wird auch auf die hohen Belastungen im Zuge der Pandemie. Die Charité zählt mit konzernweit rund 21.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern Berlins.

dpa

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